Wenn wir von Gesundheit sprechen, beschäftigen wir uns bereits ab dem ersten Moment mit Training und Ernährung. Einige wissen, dass Lebensstilfaktoren wie Schlaf, einen enormen Einfluss haben und die Grundlage bilden. Oft vergessen wir, dass Stress ein übergeordneter Aspekt ist, der alle Systeme in unserem Körper beeinflusst.
Was ist Stress genau und wie wirkt er sich auf unsere Ergebnisse (im Training, der Ernährung oder im Alltag) aus? Ist Stress schlimm oder gibt es Vorteile? Weißt du schon, was es für deine (körperlichen) Ziele bedeutet?
Die Auswirkungen von Stress
Fakt ist: Stress ist generell schlecht. Wenn du ein sehr stressiges Leben führst, stirbst du früher.1Denk einmal darüber nach und lass es gut auf dich wirken. Je mehr Stress du in deinem Leben ausgesetzt bist, desto schneller stirbst du. Menschen unterschätzen die Auswirkungen von Stress.
Die meisten Menschen kennen Cortisol als das Stresshormon. Cortisol wirkt dabei mit anderen Hormonen zusammen. Chronisch erhöhte Cortisolproduktion kann die Hypothalamus-Hypophysen-Achse (einer der wichtigsten Regulatoren deines Hormonhaushalts) stören. Da deine Hormone die Botenstoffe für viele verschiedene Systeme in deinem Körper sind, kann die Störung dieses Systems praktisch alle Teile deines Körpers betreffen. Buchstäblich alle physiologischen Systeme werden von Stress beeinflusst.
Du kannst dies bei sehr hohem Stress, wie bei einem Burnout oder einer posttraumatischen Belastungsstörung, beobachten. Wir sehen Dinge als psychologische Phänomene, aber sie betreffen fast den gesamten Körper. Denn Cortisol, Psychologie und Physiologie sind unmittelbar miteinander verbunden.
Vielleicht noch beängstigender für weibliche Leser: Stress kann zu funktioneller Amenorrhoe führen.2 Ja, Stress kann zum Verlust deines Menstruationszyklus führen. Die Auswirkungen von Stress sind so drastisch, dass der physische Prozess vollständig gestört wird.
Warum arbeiten wir immer noch daran, was wir essen sollten, wie wir trainieren sollten, wenn wir nicht auf Stress achten? Stressmanagement und Schlafoptimierung sind die Basis für deinen Erfolg. Dies gilt sowohl für den Sport als auch für die Heilung von Verletzungen sowie für dein persönliches und berufliches Funktionieren. Training und Ernährung sind der nächste Schritt.
Für alle Sportler: der Einfluss von Stress auf dein Training
In der Literatur sehen wir deutlich, dass psychischer Stress die Zunahme der Kraft verringert.3 Eine Studie ergab, dass die Unterschiede zwischen hohem Stress und niedrigem Stress das Ausmaß der Genesung in zweifacher Hinsicht beeinflussen.4 Mit anderen Worten: viel psychischer Stress halbiert deine Genesungsfähigkeit.
Dies ist nicht verwunderlich, da seit langem bekannt ist, dass Stress die Genesungszeit verschiedener Pathologien, einschließlich einfacher Wunden, um bis zu 40 % verlängern kann.
Ein gutes Trainingsprogramm muss daher den Stress des Einzelnen berücksichtigen. Sportler mit viel Stress benötigen eine geringere Trainingsfrequenz (Anzahl der Trainingseinheiten pro Woche) oder ein geringeres Trainingsvolumen (Gewicht × Sätze × Wiederholungen), um sich von ihrem Training erholen zu können.
Volumen, Häufigkeit und Intensität sind wichtige Aspekte bei der Vorbereitung eines Trainingsprogramms, aber die Menge an Stress, die eine Person erlebt, muss immer berücksichtigt werden. Während der Prüfungsperioden kann ein Student nicht so viel Arbeit oder Trainingsvolumen verrichten wie in einem langen Urlaub, ohne sich Sorgen machen zu müssen.
Die Auswirkungen von Stress auf deine Ernährung
Cortisol hat eine antagonistische Wirkung auf Testosteron, was zu einem geringeren Verhältnis von Testosteron zu Cortisol führt. Dies führt wahrscheinlich zu einer verringerten Nährstoffverteilung (Aufspaltung und Aufnahme von Nährstoffen). Sogar ein einziges stressiges Ereignis am Tag vor einer Mahlzeit mit 930 kcal senkt den TEF (Thermic Effect of Food – die Energie, die zum Abbau, zur Aufnahme und Speicherung der Nährstoffe in unserer Ernährung benötigt wird) um 104 kcal.5
Wie erwartet wird auch die Insulinfreisetzung erhöht (Insulin sorgt dafür, dass Glukose zu den Zellen transportiert wird und dass sich die Zellen öffnen, sodass Glukose zur Energiegewinnung gelangen kann). Insulin und Cortisol wirken negativ zusammen, um eine Fettspeicherung zu begünstigen. Durch Stress kann der Energieverbrauch um mehrere hundert Kalorien pro Tag gesenkt werden, während gleichzeitig die Verbrennung unterdrückt und der Stoffwechsel reduziert wird. Das bedeutet, dass du wahrscheinlich mehr Fett speicherst und weniger Muskulatur aufbaust – rein durch Stress.
Es gibt so etwas wie „gesunden“ oder „wohltuenden“ Stress: eine Erhöhung des Cortisolspiegels, die für unsere Ziele zweckmäßig ist. Das oben Beschriebene ist keine gesunde Reaktion auf Stress. Die Hauptfunktionen von Cortisol sind die Steigerung der Energiemobilisierung und die Unterdrückung von Entzündungen. Wenn du trainierst, bewirkt Cortisol, dass sich Gewebe zersetzt und Energie freigesetzt wird, sodass du weiter trainieren kannst.
Es unterdrückt auch Entzündungen, um deinen Körper während der Anstrengung funktionsfähig zu halten: eine erhöhte Durchblutung ist nicht sinnvoll, wenn du offene Wunden hast, und eine geschwollene Hand bei einem Faustkampf ist ebenfalls nicht besonders hilfreich.
Du kannst daher verschiedene Formen von Stress unterscheiden. Cortisol ist wie jede andere Substanz im Körper: die Toxizität hängt von der Dosierung ab. Cortisol hilft normalerweise beim Abbau von Fett und bei der Unterdrückung deines Hungers. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Kampf- oder Fluchtmodus und ermöglicht es dir, länger wachsam zu bleiben, um mit einer bedrohlichen Situation fertigzuwerden, sodass du eine Weile bei 110, vielleicht 120 % arbeiten kannst. Bleibt das Cortisol jedoch zu lange erhöht, führt dies zu den oben genannten Störungen der Hypothalamus-Hypophysen-Achse, der Nährstoffverteilung und der Energieaufnahme.
Akuter Stress unterdrückt deinen Appetit. Du interessierst dich nicht für Essen, wenn du beschäftigt bist. Wenn sich Menschen während des Trainings über Hunger beschweren, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass sie nicht „in der Zone“ sind. Wenn du hart trainierst, solltest du in der Lage sein, auch bei Hunger ins Fitnessstudio zu gehen. Das schwarze Loch in deinem Magen sollte von dem schweren Eisen auf deinem Rücken verschwinden.
Chronischer Stress steigert deinen Appetit. Er steigert nicht wirklich deinen Hunger, sondern macht einfach Lust auf einen Snack. Insbesondere wird sichergestellt, dass du „Selbstmedikation“ durch Komfortnahrung anwenden möchtest. Menschen sind sehr unterschiedlich in Bezug auf ihre Anfälligkeit für Selbstmedikation durch Ernährung, basierend auf der Menge an Cortisol, die sie absondern. Die Ernährung regt die Produktion von Wohlfühlhormonen an. Diese Hormone hemmen die Hypothalamus-Hypophysen-Achse und verursachen dadurch eine negative Rückkopplungsschleife für die Cortisol-Freisetzung. Essen im Allgemeinen stimuliert den „Rest-and-Digest-Modus“: du entspannst dich leicht nach einer Mahlzeit.
Insbesondere Kohlenhydrate können durch eine Erhöhung des Insulins dem Stress entgegenwirken. Die Präferenz für Produkte mit hohem Kohlenhydratgehalt wurde auch nach Schlafverlust festgestellt.6
Ist die Selbstmedikation über die Nahrung wirksam? Nein, nicht wirklich. Menschen sind geistig zerbrechlich, in den meisten Fällen viel zerbrechlicher als körperlich gesehen. Eines der grundlegendsten Konzepte in der menschlichen Psychologie ist, dass wir ständig versuchen, uns besser zu fühlen. Dies hat sogar tendenziell Vorrang vor deiner Gesundheit und insbesondere vor deiner Körperzusammensetzung. Im besten Szenario der Selbstmedikation durch Ernährung unterdrückst du vorübergehend die Stresssymptome auf Kosten des übermäßigen Essens in einem Zustand, in dem die Nährstoffverteilung und insbesondere deine Kohlenhydratverträglichkeit extrem schlecht sind.
Du klebst im Grunde ein Pflaster auf eine offene Wunde, wodurch du die Wunde eigentlich weiter öffnest. Nicht der klügste Ansatz, wenn die Wunde heilen soll.
Das einzige wirksame Mittel, um Stress zu vermeiden, ist, die Ursache des Stresses zu beseitigen. Die einzig wirksame Lösung für Stress ist die Lösung des Problems, das den Stress verursacht. Theoretisch hört sich das einfach an, praktisch ist es meist viel komplexer. Es gibt Hunderte von Büchern zu diesem Thema, und wir könnten niemals all diese Informationen in einer Reihe von Zeilen für dich zusammenfassen. Dennoch gibt es eine Reihe nützlicher Tools, die für die meisten Menschen funktionieren.
Optimiere deine Schlafqualität und -quantität
Einige Studien zeigen, dass die Menge an Stress, die wir erleben, ein guter Indikator für die Qualität unseres Schlafs ist.7 Andererseits können schlechter und unzureichender Schlaf uns anfälliger für Stress machen. So entsteht schnell ein Teufelskreis. In unserem Schlafblog erklären wir dir, wie du deinen Schlaf optimieren kannst.
Ändere deine Stresswahrnehmung
Wie wir oben beschrieben haben, erhöht viel Stress das Risiko für fast alles – von Erkältungen bis zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es gibt jedoch Studien, die diese Sichtweise in ein anderes Licht rücken.
Eine wichtige Studie dazu wurde 2012 von Dr. Keller durchgeführt.8 Dr. Keller und Kollegen verfolgten acht Jahre lang 30.000 Erwachsene in den USA. Sie fragten die Teilnehmer regelmäßig, wie viel Stress sie im vergangenen Jahr erlebt hatten und ob sie glaubten, dass Stress schlecht für die Gesundheit sei. Die Antworten wurden mit den öffentlichen Sterblichkeitsraten dieser Gruppe verglichen.
Es zeigte sich, dass Menschen mit viel Stress ein 43% höheres Sterberisiko hatten – jedoch nur, wenn sie Stress für gesundheitsschädlich hielten. Menschen, die viel Stress erlebten, ihn aber nicht als gefährlich betrachteten, hatten kein erhöhtes Sterberisiko. Im Vergleich zu anderen hatten sie sogar das geringste Sterberisiko, selbst im Vergleich zu Menschen mit relativ geringem Stress.
Die Forscher schätzten, dass in den acht Jahren, in denen sie die Sterbefälle verfolgten, 182.000 Amerikaner vorzeitig starben – nicht durch den Stress selbst, sondern durch die Vorstellung, dass Stress schlecht für sie sei. Das entspricht etwa 20.000 Todesfällen pro Jahr und macht Stress zur 15. häufigsten Todesursache in den USA – mehr als Hautkrebs, HIV/AIDS und Mord.
Du kannst dir vorstellen, dass diese Studie viele Stressforscher schockierte. Kann ein verändertes Denken über Stress dich tatsächlich gesünder machen? Die Wissenschaft sagt ja. Wenn du deine Sicht auf Stress änderst, verändert sich auch die körperliche Reaktion auf Stress.
So funktioniert es: Stell dir vor, du nimmst an einem sozialen Stresstest teil. Du kommst ins Labor und wirst aufgefordert, fünf Minuten lang über deine eigenen Schwächen zu sprechen. Du tust dies vor einem Publikum von 1.000 Personen – darunter Freunde, Familie und eine Expertengruppe. Helle Lichter und Kameras erhöhen den Druck, während die Prüfer durch Haltung und Mimik gezielt Stress erzeugen.
Du wärst in dieser Situation vermutlich schon etwas gestresst: Dein Herz würde rasen, du würdest schneller atmen und ins Schwitzen geraten. Normalerweise interpretieren wir diese körperlichen Veränderungen als Angst oder als Zeichen, dass wir mit Druck nicht umgehen können.
Was wäre, wenn du diese Anzeichen stattdessen als Zeichen siehst, dass dein Körper Energie bekommt und sich auf die Herausforderung vorbereitet? Genau das wurde den Teilnehmern einer Harvard-Studie beigebracht.8 Sie lernten, ihre Stressreaktion als unterstützend für ihre Leistung zu betrachten. Das Herzrasen bereite auf Action vor, das schnellere Atmen bringe mehr Sauerstoff ins Gehirn.
Die Teilnehmer, die ihren Stress so interpretierten, waren weniger ängstlich, selbstbewusster und fühlten sich weniger gestresst. Faszinierend ist, dass sich auch ihre Stressreaktion körperlich veränderte: Bei typischem Stress steigen Herzfrequenz und Blutdruck an, und die Blutgefäße ziehen sich zusammen, was chronisch ungesund sein kann. Bei veränderter Stresswahrnehmung blieben die Blutgefäße jedoch entspannt, während die Herzfrequenz anstieg – jedoch mit einem gesünderen Herz-Kreislauf-Profil.
Diese Forschung zeigt, dass unsere Gedanken über Stress biologisch bedeutsam sind. Wie wir Stress wahrnehmen, kann den Unterschied zwischen einem stressbedingten Herzinfarkt mit 50 und einem gesunden Leben bis ins hohe Alter ausmachen.
Stress macht dich sozial
Es gibt einen oft unterschätzten Aspekt von Stress: Stress macht sozial. Um diese Seite des Stresses zu verstehen, müssen wir über das Hormon Oxytocin sprechen. Es ist auch als „Kuschelhormon“ bekannt, weil es freigesetzt wird, wenn wir kuscheln. Oxytocin ist ein Neurohormon und reguliert die sozialen Instinkte unseres Gehirns. Es bereitet dich darauf vor, Dinge zu tun, die Beziehungen stärken. Du suchst nach körperlichem Kontakt mit Freunden und Familie, steigerst dein Einfühlungsvermögen und neigst dazu, Menschen, die du liebst, zu helfen und zu unterstützen.
Was viele jedoch nicht wissen: Oxytocin ist auch ein Stresshormon. Deine Hypophyse, auch als Leiter des Hormonsystems bekannt, setzt dieses Hormon als Teil der Stressreaktion frei. Die Menge dieses Hormons ist ähnlich groß wie der Adrenalin-Anteil, der dein Herz schneller schlagen lässt. Wenn Oxytocin während der Stressreaktion freigesetzt wird, motiviert es dich, Unterstützung zu suchen. Es ermutigt dich, jemandem mitzuteilen, wie du dich fühlst, anstatt dich zurückzuziehen. In schwierigen Lebenssituationen bringt dich deine Stressreaktion also in die Nähe der Menschen, die dir wichtig sind.
Wie macht dieses Wissen über Stress dich gesünder? Oxytocin beeinflusst nicht nur dein Gehirn, sondern auch deinen Körper. Eine der wichtigsten Aufgaben von Oxytocin ist der Schutz deines Herz-Kreislauf-Systems vor den negativen Folgen von Stress. Es wirkt entzündungshemmend und hilft deinen Blutgefäßen, während des Drucks entspannt zu bleiben. Herzrezeptoren für dieses Hormon unterstützen deine Herzzellen bei der Regeneration und bei der Heilung stressbedingter Schäden.
Dieses Stresshormon stärkt also dein Herz, und das Beste daran: all diese körperlichen Vorteile werden durch soziale Unterstützung noch verstärkt. Wenn du während Stresskontakt zu anderen Menschen suchst – um Hilfe zu erhalten oder zu geben – setzt du mehr Oxytocin frei. Dadurch wird deine Stressreaktion gesünder, und du erholst dich schneller von Stress. Deine Stressreaktion verfügt somit über einen integrierten Mechanismus für Belastbarkeit: die Verbindung zu anderen Menschen.
Diese Zusammenhänge wurden in einer Studie von Dr. Poulin 2013 untersucht.10 1000 Erwachsene in den USA im Alter von 34 bis 93 Jahren wurden befragt, wie viel Stress sie im vergangenen Jahr erlebt hatten und wie viel Zeit sie damit verbrachten, Freunden, Nachbarn und Menschen in der Gemeinde zu helfen. Die Antworten wurden mit den öffentlichen Sterbedaten der folgenden fünf Jahre verglichen.
Die schlechten Nachrichten zuerst: Jedes große stressige Ereignis – wie finanzielle Schwierigkeiten oder eine Familienkrise – erhöhte das Sterberisiko um 30 %. Die guten Nachrichten: Menschen, die viel Zeit damit verbrachten, sich um andere zu kümmern, hatten kein erhöhtes Risiko, an Stress zu sterben. Sorgen und Stress können also Resilienz fördern.
Wir sehen erneut: Die schädlichen Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit sind nicht unvermeidbar. Wie du Stress wahrnimmst und darauf reagierst, kann deine Stress-Erfahrung maßgeblich verändern. Wenn du Stress als nützlich betrachtest, stärkst du deine Belastbarkeit.
Meditiere öfter
Eines der Dinge, die in den letzten Jahren enorm populär geworden sind, ist Meditation. Wir leben in einer unglaublich geschäftigen Welt. Frag dich: Wann hast du das letzte Mal nichts getan? Nur 10 ungestörte Minuten? Und mit „nichts“ meinen wir kein Internet oder Fernsehen, keine SMS, kein Essen oder Lesen und nicht an die Vergangenheit denken oder Pläne schmieden. Gar nichts tun. Wahrscheinlich musst du sehr weit zurückdenken, um dich daran zu erinnern.
Harvard hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass wir uns in 47 % der Fälle in unseren Gedanken verlieren.11 Siebenundvierzig Prozent. Dieses ständige Umherirren der Gedanken ist eine direkte Ursache für Unglück – und das Tragische ist: wir können etwas dagegen tun. Es gibt eine positive, praktische, erreichbare und wissenschaftlich erprobte Technik, die unseren Geist gesünder, aufmerksamer und weniger abgelenkt macht: Meditation.
Immer mehr Menschen meditieren, und es gibt sehr gute Gründe dafür. Die Vorteile regelmäßiger Meditation sind umfassend und beinhalten vor allem:
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Niedrigere Herzfrequenz, niedriger Blutdruck und niedrigere Cortisolspiegel.
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Weniger Entzündungen und Stärkung des Immunsystems.
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Verbesserte Gedächtnisleistung, emotionale Kontrolle und Konzentration.
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Förderung von grauem Hirngewebe und neuen Nervenenden.
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Und natürlich besseren Schlaf!
Es reicht bereits aus, wenn du dich einfach in einen ruhigen, geschlossenen Raum setzt und 100 % deiner Aufmerksamkeit für 5 Minuten auf deine Atmung konzentrierst. Atme 3–5 Sekunden tief ein und dann 3–5 Sekunden sanft aus. Versuche, dein Bewusstsein von allen Gedanken zu befreien und dich nur auf deine Atmung zu konzentrieren.
Am Anfang mag dies schwierig erscheinen, aber wie bei fast allem im Leben: Mit der Zeit wird es einfacher. Ich persönlich meditiere in stressigen Zeiten, zum Beispiel kurz vor dem Einschlafen, um meine Gedanken „zurückzusetzen“.
Ein praktisches Hilfsmittel in der heutigen Zeit ist das Internet. Es gibt zahlreiche geführte Meditationen (z. B. auf Spotify oder YouTube), die es dir ermöglichen, einfach und unkompliziert, passend zu deiner Stimmung oder Situation (z. B. beim Einschlafen), zu meditieren.
Wie wirst du diese Informationen tatsächlich umsetzen?
In diesem Blog haben wir viele Aspekte angesprochen, die unser Stresslevel beeinflussen können. Aber wo fängst du jetzt an? Nachfolgend fassen wir alle beschriebenen Punkte für dich zusammen:
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Bewerte dein Stressniveau.
Damit du eine noch bessere Einschätzung deines Stressniveaus bekommst, bieten wir dir hier einen Fragebogen an. -
Optimiere deine Schlafqualität und -quantität.
Schlechter oder unzureichender Schlaf kann uns anfälliger für Stress machen. In unserem Schlafblog erklären wir dir Schritt für Schritt, wie du deinen Schlaf verbessern kannst. -
Entwickle eine effektive Routine.
Reduziere die Anzahl sinnloser Entscheidungen auf ein absolutes Minimum – so sparst du mentale Energie für wirklich wichtige Aufgaben. -
Ändere deine Stresswahrnehmung.
Sieh Stress als Zeichen dafür, dass dein Körper sich auf Herausforderungen vorbereitet. Diese veränderte Sichtweise beeinflusst deine körperliche Stressreaktion positiv. -
Sprich über deinen Stress und deine Sorgen.
Deine Stressreaktion verfügt über einen integrierten Mechanismus für Belastbarkeit – und dieser Mechanismus ist die Verbindung zu anderen Menschen. Suche Unterstützung und tausche dich aus. -
Experimentiere mit Meditation.
Meditation ist eine wissenschaftlich erprobte Methode, die deinen Geist gesünder, aufmerksamer und weniger abgelenkt macht. Es reicht bereits, wenn du dich für 5 Minuten in einen ruhigen, geschlossenen Raum setzt und dich vollständig auf deine Atmung konzentrierst.
Stress ist und bleibt ein komplexes Thema, über das man stundenlang schreiben könnte. Mit den obigen Tipps möchten wir dir jedoch einen praxisnahen Leitfaden an die Hand geben. Versuche, die Punkte so schnell wie möglich umzusetzen und beobachte, wie sie für dich funktionieren.
Wenn du Fragen hast, nutze die Kommentarfunktion unter diesem Blog. Teile uns mit, wie es gelaufen ist, und wenn der Beitrag für dich wertvoll war, zögere nicht, ihn mit Freunden und Familie zu teilen. Stress betrifft jeden – und es ist ein wichtiges Thema.
Hinweis:
Bei diesem Blog handelt es sich um eine kostenlose Wissensvermittlung zu den beschriebenen Krankheitsbildern. Da sich Symptome trotz klinischer Diagnosen häufig unterschiedlich zeigen können, ist eine fachgerechte Abklärung notwendig. Dadurch kann gezielt mit therapeutischen Maßnahmen an der individuellen Problematik gearbeitet werden.
Quellen:
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