SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT LYMPHÖDEM?
Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen.
3700 Worte | 20 Minuten Lesezeit
Lieber Kund*in, Patient*in und/oder (Fach)Ärzt*in,
wir wollen Ihnen zu verschiedenen Diagnosen und Verletzungen einen Einblick in die Problematik, unser Vorgehen und unsere Behandlung geben. Hierfür beziehen wir uns auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung. So könnenSie sich vorher schon besser informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären.
Beim Lymphödem unterscheidet man zwischen zwei grundlegenden Formen: dem primären und dem sekundären Lymphödem. Das sekundäre Lymphödem ist mit Abstand die häufigere Form und macht etwa 80 bis 90 % aller Lymphödeme aus. Es entsteht im Laufe des Lebens durch äußere Einflüsse wie Operationen (z. B. bei Brustkrebs), Bestrahlung, Tumorerkrankungen, Infektionen, Gefäßerkrankungen oder Traumata. Vor allem in Industrieländern ist das sekundäre Lymphödem weit verbreitet – häufig als Folge unseres Lebensstils und onkologischer Therapien.43
Bei Brustkrebspatientinnen, die eine Entfernung der Lymphknoten in der Achsel durchlaufen haben, liegt die Häufigkeit eines Lymphödems bei etwa 13 % – nach zusätzlicher Strahlentherapie steigt dieses Risiko auf 22 %. Wird ein Lymphknotenbefall in der Leiste operativ behandelt, entwickeln etwa 15 % der Betroffenen ein Lymphödem.
Demgegenüber steht das primäre Lymphödem, das mit einer Häufigkeit von etwa 10 bis 20 % aller Lymphödeme deutlich seltener vorkommt. Es entsteht durch angeborene Fehlbildungen des Lymphsystems und kann bereits bei Geburt, in der Pubertät oder im Erwachsenenalter (meist vor dem 35. Lebensjahr) erstmals in Erscheinung treten. Die Häufigkeit liegt bei etwa 1,15 Fällen pro 100.000 Menschen unter 20 Jahren, wobei Frauen häufiger betroffen sind.
Insgesamt sind in Industriestaaten schätzungsweise bis zu 2 % der Bevölkerung von einem sekundären Lymphödem betroffen, wobei Frauen 4- bis 6-mal häufiger betroffen sind als Männer.
Diese Zahlen erscheinen auf den ersten Blick nicht sehr hoch, doch man geht davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist – unter anderem, weil Lymphödeme häufig nicht oder spät erkannt oder als andere Erkrankungen fehlgedeutet werden. Zudem verändert sich das Risiko durch moderne Lebensgewohnheiten: Bewegungsmangel, Übergewicht und ein generell entzündungsfördernder Lebensstil gelten als zunehmend relevante Risikofaktoren. Nicht nur das Risiko, ein Lymphödem zu entwickeln, lässt sich beeinflussen – sondern auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein bestehendes Lymphödem verschlechtert. Viele Betroffene können durch gezielte Massnahmen das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder sogar aufhalten. Im folgenden Text möchten wir deshalb gezielt darüber aufklären, was Sie selbst zur Stabilisierung Ihres Lymphödems beitragen können.
Anatomie und Funktion des Lymphsystems
Das Lymphsystem ist ein zentraler Bestandteil des menschlichen Kreislaufsystems und spielt eine doppelte Rolle: Es sorgt einerseits für den Abtransport überschüssiger Flüssigkeit aus dem Gewebe, andererseits ist es ein wichtiger Teil der Immunabwehr.
Der Kreislauf beginnt in den feinsten Verästelungen – den Lymphkapillaren, die überall im Gewebe zu finden sind. Dort nehmen sie Gewebsflüssigkeit auf, die unter anderem Zelltrümmer, Fette, Fremdstoffe, Krankheitserreger und Eiweisse enthält.19
Diese sogenannte Lymphe wird durch ein Netz größerer Lymphgefäße weitertransportiert und dabei durch Lymphknoten geschleust.
Die Lymphknoten fungieren als biologische Filterstationen: Sie enthalten spezialisierte Immunzellen (Lymphozyten), die Krankheitserreger erkennen und unschädlich machen. So trägt das Lymphsystem nicht nur zur Flüssigkeitsregulation, sondern auch zur Aktivierung und Steuerung des Immunsystems bei.17,19
Beim Lymphödem ist dieser Kreislauf gestört: Die Aufnahme, der Weitertransport oder die Filterfunktion sind beeinträchtigt. Dadurch kann die Lymphflüssigkeit nicht mehr vollständig abtransportiert werden – sie staut sich im Gewebe und führt zu Schwellungen, die zunächst weich, später hart und dauerhaft werden können.
Im Fall eines sekundären Lymphödems – also einer erworbenen Störung – liegt die Ursache oft in einer Schädigung der Lymphgefässe oder Lymphknoten, z. B. durch Operationen, Bestrahlung oder Tumorerkrankungen. Aber auch Stoffwechselstörungen, Infektionen und Entzündungen können den Lymphfluss langfristig beeinträchtigen.
Die Muskulatur in den Gefässwänden, die normalerweise für eine pumpende Bewegung sorgt, wird dadurch weniger aktiv und weniger leistungsfähig – die Lymphe fließt langsamer ab.37,39
Außerdem wird die Gefäßwand durchlässiger, sodass Fette und andere Stoffe ins umliegende Gewebe austreten können. Dort lagern sie sich ab und begünstigen Entzündungen und Gewebeschäden.19
Dies kann den Lymphabfluss weiter verschlechtern – ein Teufelskreis entsteht.
Symptome und Risikofaktoren
Ein Lymphödem macht sich durch eine Reihe typischer körperlicher Veränderungen bemerkbar, die je nach Ursache und Stadium unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.
Primäres Lymphödem
Das primäre Lymphödem beruht auf angeborenen Fehlentwicklungen des Lymphsystems. Es kann sich zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben erstmals zeigen:
- direkt nach der Geburt
- während der Pubertät
- nach dem 35. Lebensjahr, z. B. durch eine Schwangerschaft, ein Trauma oder eine Überlastung des Lymphsystems
Typischerweise beginnt die Schwellung einseitig an den Fingern oder Zehen und kann sich langsam ausbreiten.
Sekundäres Lymphödem
Ein sekundäres Lymphödem entsteht durch eine erworbene Schädigung zuvor gesunder Lymphgefäße. Es tritt häufig nach medizinischen Eingriffen oder infolge bestimmter Grunderkrankungen auf. Die Auslöser sind vielfältig:
Operationen
Zum Beispiel nach einer Brustkrebs-Operation oder dem Einsatz eines künstlichen Kniegelenks (Knie-TEP). Dabei kann es zur Verletzung oder Durchtrennung von Lymphgefässen oder Lymphknoten kommen. Auch Narbenbildung oder postoperative Infektionen stellen einen Risikofaktor für die Entwicklung eines Lymphödems dar.
In manchen Fällen ist die Schwellung vorübergehend und beruht auf einer zeitweisen Überlastung des Lymphsystems – etwa durch Entzündungen, Bewegungsmangel, Übergewicht oder venöse Schwäche. Wird rechtzeitig gegengesteuert, ist das Ödem hier häufig reversibel.
Bestrahlungen
Strahlentherapie kann nicht nur Tumorzellen, sondern auch das gesunde umliegende Gewebe schädigen. Dabei können Lymphgefässe vernarben und ihre Funktion verlieren. Auch Lymphknoten können dauerhaft beeinträchtigt werden. Ein Lymphödem kann sich dabei auch verzögert – Monate oder sogar Jahre später – entwickeln, vor allem durch anhaltende Entzündungsprozesse im bestrahlten Gewebe.
Tumorerkrankungen und onkologische Therapien
Tumore können Lymphbahnen oder Lymphknoten mechanisch verdrängen oder blockieren. Zusätzlich belasten viele Krebstherapien – wie Operationen, Chemotherapie oder Bestrahlung – das Lymphsystem und erhöhen das Risiko für ein Lymphödem.
Chronische Entzündungen
Langfristige Entzündungsprozesse (z. B. bei rheumatischen Erkrankungen oder chronischen Hautleiden) können Lymphgefässe und -knoten direkt schädigen und zu einer verminderten Transportleistung führen.
Adipositas und Lipödem
Besonders bei einem BMI über 30 steigt das Risiko für ein Lymphödem deutlich – sowohl für primäre als auch sekundäre Formen.
Übermässiges Fettgewebe kann Lymphgefässe mechanisch abdrücken, zusätzlich entstehen chronische Entzündungen, die das Lymphsystem weiter belasten. In Verbindung mit einem Lipödem wird dies auch Lipolymphödem genannt.
Verletzungen
Durch Unfälle oder Operationen, bei denen Lymphgefässe geschädigt oder gequetscht werden, kann der Lymphabfluss dauerhaft gestört werden.
Gefäßerkrankungen
Besonders die chronisch-venöse Insuffizienz (CVI), tiefe Beinvenenthrombosen oder das postthrombotische Syndrom beeinträchtigen den Blutabfluss aus den Beinen.
Dadurch kommt es zu einem Flüssigkeitsstau im Gewebe, der das Lymphsystem überfordert und die Entstehung eines Lymphödems begünstigt – man spricht hier auch vom sogenannten Phlebo-Lymphödem.
Körperliche Inaktivität
Der Lymphfluss ist direkt auf Muskelbewegung angewiesen – die sogenannte Muskelpumpe unterstützt den Lymphtransport.
Bei Bewegungsmangel – z. B. nach Operationen, bei Bettlägerigkeit oder dauerhaft sitzenden Tätigkeiten – kann es zu Stauungen im Gewebe kommen. Ohne aktive Gegenmassnahmen ist das Lymphsystem schnell überfordert.
Ein sekundäres Lymphödem ist oft die Folge medizinischer Eingriffe oder Erkrankungen – doch viele Risikofaktoren liegen auch im Lebensstil. Bewegungsmangel, Übergewicht, chronische Entzündungen oder eine venöse Schwäche können das Lymphsystem zusätzlich belasten und zur Entstehung oder Verschlechterung eines Lymphödems beitragen.
Viele dieser Faktoren lassen sich aktiv beeinflussen – durch gezielte Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, Gewichtsregulation, konsequente Hautpflege und das Vermeiden von Inaktivität.
Klassifizierung33
0 Kein klinisch auffälliges Lymphödem, aber zum Teil pathologisches Lymphszintigramm (bildgebende Untersuchung der Lymphgefässe)
I Ödem von weicher Konsistenz, Hochlagern reduziert die Schwellung
II Ödem mit sekundären Gewebeveränderungen, Hochlagern beseitigt die Schwellung nicht
III Deformierende harte Schwellung, z. T. mit typischen Hautveränderungen
Verlauf der Erkrankung
Ein Lymphödem entwickelt sich meist schleichend und zeigt im Verlauf eine typische Symptomatik. Zu Beginn ist die Schwellung oft weich, eindrückbar (dellbar) und in der Regel schmerzfrei. Typisch ist, dass die Schwellung im Laufe des Tages zunimmt, jedoch durch Hochlagerung der betroffenen Extremität zunächst noch rückläufig ist. Besonders bei primären Lymphödemen beginnt die Schwellung meist einseitig und zeigt sich an den Enden der Arme oder Beine. Die Zehen erscheinen dann kastenförmig, der Fußrücken ballonartig aufgetrieben.
Ödeme im Kopf- oder Halsbereich sind häufig morgens am stärksten ausgeprägt und nehmen im Tagesverlauf wieder ab. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können sich verschiedene Veränderungen der Haut entwickeln. Dazu zählen Lymphfisteln, Lymphbläschen, gelblich verfärbte Nägel, eine verhärtete, lederartige Haut sowie eine generelle Vergröberung der Hautstruktur. Ein besonders charakteristisches Zeichen ist das sogenannte Stemmer-Zeichen: Dabei lässt sich an der zweiten Zehe keine Hautfalte mehr abheben – ein Hinweis auf ein fortgeschrittenes Lymphödem.
Ein unbehandeltes oder chronisches Lymphödem kann zu einer Reihe von Komplikationen führen. Besonders gefürchtet ist das Erysipel – eine bakterielle Hautinfektion, die sich über kleine Verletzungen, Risse oder Bläschen in der Haut einschleichen kann. Es kommt zu Fieber, Rötung, Überwärmung der Haut und im schlimmsten Fall zu Gewebezerstörung (Nekrosen). Auch Pilzinfektionen (Mykosen), besonders in feuchtwarmen Hautfalten, sind häufig, ebenso wie virale Infekte, etwa durch Herpes-simplex-Viren. Ekzeme mit juckender, trockener und entzündeter Haut treten ebenfalls häufig auf.
Wenn die Lymphe nicht mehr frei fließen kann, gelangen Krankheitserreger langsamer oder gar nicht mehr zu den Lymphknoten – oder diese sind bereits verklebt bzw. fibrosiert. Die Folge ist eine geschwächte Immunabwehr, wodurch sich Infektionen im ganzen Körper ausbreiten können, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden.19,33
Diagnose
Ein Lymphödem wird in der Regel von Fachärzt*innen diagnostiziert – meist in der Hausarztpraxis, bei Phlebolog*innen, Gefässchirurg*innen, in einer lymphologischen Spezialambulanz oder bei Dermatolog*innen mit lymphologischer Erfahrung.
Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung, bei der typische Zeichen eines Lymphödems überprüft werden. Dazu gehört zum Beispiel das Stemmer-Zeichen: An der zweiten Zehe oder dem Finger wird geprüft, ob sich die Hautfalte noch abheben lässt – ist das nicht möglich, gilt der Test als positiv und weist auf ein Lymphödem hin.
Zur weiteren Abklärung der Ursache können Fachärzt*innen bildgebende Verfahren einsetzen, je nach Fragestellung:
- Ultraschall, CT oder MRT helfen dabei, mögliche Lymphknotenvergrößerungen oder Gefäßverengungen sichtbar zu machen.
- Für eine genaue Untersuchung des Lymphsystems selbst stehen spezialisierte Verfahren wie die Lymphszintigrafie oder Lymphangiografie zur Verfügung – diese werden vor allem in spezialisierten Zentren durchgeführt.
Wichtig ist auch die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen können.
Häufige Mythen rund ums Lymphödem – und was wirklich stimmt
Viele Betroffene und sogar Fachpersonen stossen im Zusammenhang mit Lymphödemen auf hartnäckige Irrtümer, die zu Unsicherheit führen können. Hier eine Auswahl häufiger Mythen – und die Fakten dazu:
- „Man darf nach Brustkrebs keine schweren Dinge mehr tragen, sonst kann ein Lymphödem ausgelöst werden.“
❌ Falsch. Studien zeigen, dass kontrolliertes Krafttraining sogar vorbeugend gegen Lymphödeme wirken kann, solange es langsam gesteigert und unter fachlicher Anleitung erfolgt.35 - „Manuelle Lymphdrainage verhindert die Entwicklung eines Lymphödems.“
❌ Nicht richtig. MLD kann symptomatisch entlasten, ist aber nicht ausreichend zur Prävention, wenn sie allein eingesetzt wird. Entscheidend ist ein ganzheitlicher Therapieansatz. - „Bewegung verschlimmert ein Lymphödem.“
❌ Ganz im Gegenteil. Regelmäßige Bewegung – besonders mit aktiviertem Muskelspiel – fördert den Lymphabfluss. Wichtig ist, angepasst und regelmäßig zu trainieren. - „Lymphödeme können durch die Manuelle Lymphdrainage wieder weggehen.“
❌ Leider nein. Ein Lymphödem ist chronisch – es kann sich ohne Behandlung verschlechtern. Aber: Mit einer guten Therapie lässt es sich stabilisieren und die Lebensqualität deutlich verbessern. - „Lymphdrainage reicht als Behandlung aus.“
❌ Nicht ausreichend. Die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) kombiniert Lymphdrainage mit Kompression, Training und Hautpflege – nur im Zusammenspiel wirkt sie wissenschaftlich bewiesen nachhaltig.
Kommt eine Operation in Frage?
Nicht jedes Lymphödem lässt sich operativ behandeln. Die Entscheidung für oder gegen einen Eingriff ist immer individuell zu treffen, da die operativen Verfahren noch nicht standardisiert sind und nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll sind. Daher sollte eine mögliche Operation immer gemeinsam mit de*r behandelnde*n Ärzt*in sorgfältig abgewogen werden.35
Wichtig ist zu wissen, dass auch nach einer Operation in der Regel weiterhin eine lebenslange konservative Therapie notwendig bleibt – also Massnahmen wie Kompression, Bewegungstherapie, Lymphdrainage und Hautpflege. Eine Operation kann das Lymphödem verbessern, aber nicht heilen.33
Es gibt verschiedene chirurgische Ansätze, die abhängig von Ursache, Stadium und individueller Eignung eingesetzt werden:
-
- Lymphatische Bypässe / Lymphovenöse Anastomosen (LVA):
Hierbei werden Verbindungen zwischen Lymphgefäßen und Venen hergestellt, um den Lymphabfluss wiederherzustellen. Diese Eingriffe sind besonders bei frischen Unterbrechungen des Lymphsystems – etwa nach Trauma oder Operation – innerhalb von 6 Monaten am erfolgversprechendsten.
- Lymphatische Bypässe / Lymphovenöse Anastomosen (LVA):
- Lymphknotentransplantation:
Bei chronischen Lymphödemen kann die Transplantation von gesunden Lymphknoten aus anderen Körperregionen helfen. Studien zeigen, dass es bei etwa 22 % der Patient*innen zu einer Reduktion der Schwellung kommt. Aufgrund einer erhöhten Komplikationsrate eignet sich dieses Verfahren jedoch nur für eine ausgewählte Patientengruppe. - Lympholiposuktion:
Hierbei handelt es sich um eine Absaugung von verhärtetem Gewebe bei nicht mehr „dellbaren“ Ödemen (Stadium II oder III). Voraussetzung ist eine stabile, konservative Vorbehandlung. Nach dem Eingriff ist eine konsequente Kompressionstherapie – idealerweise 24 Stunden täglich – lebenslang erforderlich, um den Behandlungserfolg zu sichern.
Was können Sie als Patient*in oder Ärzt*in bei/von uns erwarten?
Zu Beginn führen wir eine ausführliche Anamnese durch. Dabei sprechen wir mit Ihnen über die medizinische Vorgeschichte, den bisherigen Verlauf Ihres Lymphödems sowie Ihre persönlichen Ziele und Erwartungen an die Therapie. Anschließend folgt eine gezielte Untersuchung der betroffenen Extremität oder Extremitäten, um den klinischen Befund zu erheben, mögliche Kontraindikationen für bestimmte Therapien wie die manuelle Lymphdrainage auszuschließen und Hautveränderungen oder Komplikationen wie Infektionen, Fibrosen oder Mykosen zu dokumentieren.
Aufklärung und Selbstmanagement
Wir legen großen Wert darauf, dass Sie nachvollziehen können, welche Therapieziele realistisch erreichbar sind und welche nicht. Ebenso möchten wir Ihnen vermitteln, wie Sie im Alltag aktiv zur Stabilisierung Ihres Lymphödems beitragen können. Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Gewohnheiten und Ihren Lebensstil Schritt für Schritt zu verändern – praxisnah und im persönlichen Tempo.
Therapieangebot
Unser Ziel ist es, Ihre Beschwerden zu lindern, Komplikationen vorzubeugen und Ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Dabei greifen wir nicht nur auf manuelle Lymphdrainage (MLD) zurück, sondern setzen auf ein ganzheitliches Konzept aus Training, Ernährung und Lebensstilberatung. Die konservative Therapie ist nach aktuellem Kenntnisstand die wichtigste Grundlage der Lymphödembehandlung.33
Training als aktiver Baustein
Regelmäßige Bewegung unterstützt den Lymphabfluss und die venöse Zirkulation. Ein aktiver Lebensstil mit einem gesunden Körpergewicht ist essenziell und wird von internationalen Leitlinien empfohlen.33 Besonders wichtig ist es, der Entwicklung einer Adipositas vorzubeugen.
Sowohl Kraft- als auch Ausdauertraining gelten als besonders geeignet. Progressives Widerstandstraining verbessert gezielt die Muskelpumpe und wirkt sich nachweislich positiv auf die Lymphdrainage aus. Ergänzend eignet sich Ausdauertraining wie zum Beispiel Schwimmen: Durch den erhöhten Wasserdruck entsteht ein natürlicher Kompressionseffekt, der die Bewegung erleichtert und gleichzeitig die Ödemreduktion unterstützt. Kombinierte Trainingsformen wirken präventiv auf die Entstehung sekundärer Lymphödeme.32,35
Beim Training wird von den Leitlinien ein individuelles Übungsprogramm mit einer progressiven Steigerung empfohlen.32 Und auch eine Studie, bei der die Patient*innen sich nach Brustentfernungsoperation über einen Zeitraum von drei Monaten einem Trainingsprogramm für die großen Muskelgruppen unterzogen haben, zeigten eine verbesserte Armbeweglichkeit, geringere Symptomlast und eine deutlich reduzierte Rate an Lymphödementwicklungen. Das Programm enthielt tiefe Atemübungen, Übungen zur Anregung der Muskelpumpe, Übungen zur Mobilität des Armes, Übungen zur Stärkung der großen Muskelgruppen 3x30min die Woche, ein gesundes Körpergewicht beizubehalten und dementsprechend eine nährwertreiche Ernährungsweise, genügend Flüssigkeitszufuhr und genügend Schlaf von 7-8h jede Nacht.38
Auch Tierstudien stützen diese Erkenntnisse. Bei einer Studie mit übergewichtigen Mäusen wurde bei der einen Hälfte der Mäuse, die ein Trainingsprogramm über mehrere Wochen durchlaufen hatten, festgestellt, dass das Training signifikante Auswirkungen auf das Lymphsystem hat. Das komplette lymphatische Netzwerk hat sich weiter ausgebreitet und enthielt zudem weniger durchlässige Stellen im Gefäßrand. Somit konnten weniger Fette und andere Abfallstoffe im umliegenden Gewebe angereichert werden. Die Pumpfrequenz und die Pumpkraft sind gestiegen.39 Somit wird deutlich, dass eine Störung des Lymphsystems, dessen Entstehung ausschließlich durch Übergewicht zu erklären ist, durch Training reversibel ist. Außerdem hat diese Studie gezeigt, dass durch Training eine Reduktion der Lymphatischen Entzündungsprozesse sowohl lokal als auch systemisch im gesamten Körper stattfindet.39
Ernährung
Da ein Lymphödem immer auch mit entzündlichen Prozessen im Gewebe einhergeht, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle für den Verlauf der Erkrankung. Entzündungsprozesse können das Ödem verstärken und die Heilung verzögern. Deshalb ist eine entzündungshemmende Ernährung empfehlenswert, ebenso wie ein stressarmer Lebensstil – denn chronischer Stress führt zur Ausschüttung des Hormons Cortisol, das wiederum entzündungsfördernd wirkt.
Bei Patient*innen, bei denen das Lymphödem mit einer Adipositas gekoppelt ist – was bei über 50 Prozent der Lymphödem-Betroffenen der Fall ist – kommt der Ernährung eine noch größere Bedeutung zu.37,39 Denn Übergewicht begünstigt nicht nur die Entstehung eines Lymphödems, sondern erschwert auch seine Behandlung.
Ein zentraler Mechanismus: Ein hoher Insulinspiegel fördert die Fettspeicherung (Lipogenese) und verstärkt über eine Insulinresistenz die Neigung zur Ödembildung. Daher ist eine Ernährung empfehlenswert, bei der Blutzuckerspitzen und damit verbundene Insulinausschüttungen vermieden werden. Bewährt haben sich hier isoglykämische Ernährungsformen, also der bevorzugte Verzehr von Lebensmitteln mit einem niedrigen glykämischen Index (unter 55), da diese langsamer verdaut werden und den Blutzuckerspiegel nur moderat ansteigen lassen.
Auch intermittierendes Fasten – mit klaren Pausen zwischen den Mahlzeiten – kann hilfreich sein. Wichtig dabei: Eine Gewichtsreduktion sollte gezielt die Fettmasse und nicht die Muskelmasse betreffen. Denn Muskelmasse ist entscheidend für die Aktivierung des Lymphflusses über die Muskelpumpe. Deshalb wird eine erhöhte tägliche Eiweißzufuhr empfohlen, die den Muskelerhalt und -aufbau unterstützt und gleichzeitig den Abbau von Fettmasse fördert.35,36,37,42
Entstauungstherapie (durch MLD, Kompression)
Ein Bestandteil in der Behandlung des Lymphödems ist die sogenannte komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE). Sie umfasst vier Säulen: manuelle Lymphdrainage (MLD), Kompressionstherapie, Bewegungstherapie und Hautpflege.23 Die tägliche Anwendung von Kompressionsbestrumpfung ist besonders wichtig, um die Schwellung zu kontrollieren. Sie kann helfen, sogenannte orthostatische Ödeme zu reduzieren – also Schwellungen, die im Tagesverlauf auftreten und sich bei Hochlagerung oder über Nacht zurückbilden.41 Ob die Kompressionstherapie auch präventiv eine Verschlechterung verhindern kann, ist derzeit noch umstritten.17
Kompression hat nicht nur mechanische, sondern auch mikrozirkulatorische Effekte: Der Blutfluss wird stabilisiert, die sogenannten Scherkräfte in den Venen normalisieren sich, und es werden weniger entzündliche Substanzen ins Gewebe ausgeschwemmt. Das kann die Ödembildung insgesamt reduzieren.
Die Studienlage zur manuellen Lymphdrainage (MLD) ist uneinheitlich. Grundsätzlich handelt es sich um eine spezielle Massageform mit definierten Grifftechniken, die zwei Hauptziele verfolgt:
- Anregung der Lymphangiomotorik, also der aktiven Pumpleistung der Lymphgefäße
- Förderung der Ausbildung von Umgehungskreisläufen bei unterbrochenen Lymphbahnen oder entfernten Lymphknoten
Für sekundäre Lymphödeme nach Brustkrebstherapie konnte die Wirksamkeit der MLD in Studien belegt.23,24,29,32
Bei orthopädisch-chirurgischen Erkrankungen, wie nach einem Gelenkersatz, konnte ein positiver Effekt bislang nicht nachgewiesen werden.
Wichtig ist: MLD zeigt in der Prävention vor allem dann Wirkung, wenn sie mit Bewegungstherapie kombiniert wird. Als alleinige Maßnahme ist sie weniger effektiv.31,32,35 Dennoch berichten viele Patientinnen und Patienten subjektiv von einer spürbaren Linderung der Beschwerden, insbesondere in Bezug auf Spannungsgefühle, Schwere und Druckempfinden.
Was Sie selbst tun können
Ein Lymphödem ist eine chronische, aber gut beeinflussbare Erkrankung. Je früher es erkannt wird und je aktiver Sie selbst an der Behandlung mitwirken, desto besser lässt sich die Lebensqualität erhalten – oder sogar verbessern.
Konsequentes Training, ausgewogene, entzündungshemmende Ernährung, bewusster Umgang mit dem eigenen Körper und eine individuell angepasste Therapie können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder stoppen.
Lassen Sie sich begleiten, informieren und motivieren. In unserer Praxis unterstützen wir Sie dabei mit Fachwissen, Erfahrung und einem Therapieansatz, der Sie als ganzen Menschen in den Mittelpunkt stellt.
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