SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT DIABETES ODER INSULINRESISTENZ?

Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen. 

3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit

Lieber Patient, liebe Patientin, liebe Fachperson

Mit dieser Seite möchten wir dir einen Einblick in das Thema Diabetes Mellitus geben, dessen Problematik und unser entsprechendes Vorgehen schildern und unsere Behandlungsmethode erläutern. Hierfür beziehen wir uns ausschliesslich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis. Wir möchten dir die Möglichkeit geben, dich vorher schon besser über die Thematik zu informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären zu können um so zu verstehen, was eigentlich hinter dieser Diagnose steckt.

Diabetes Mellitus Typ 2 ist in den letzten Jahren ein grosses Gesundheitsproblem und die am häufigsten vorkommende Stoffwechselerkrankung der Welt geworden. Gemäss dem „Internationalen Diabetes Verband“ (IDF) sind derzeit 387 Millionen Menschen betroffen. Schätzungen zufolge werden es bis 2035 mehr als 592 Millionen sein.1, 2 Und die Zahlen steigen weiterhin an. Bedenklich ist, dass Diabetes die neunthäufigste Todesursache der Welt ist.3 Allein die Tatsache, dass man an Diabetes erkrankt ist, führt zu einer durchschnittlichen Lebenszeitverkürzung von 8 Jahren.3

Welche Gefahren und Konsequenzen mit der Erkrankung einhergehen und wie man diesen vorbeugen bzw. entgegenwirken kann, erfährst du hier.

WIE ENTSTEHT DIE PROBLEMATIK?

Bevor wir über die Entstehung von Diabetes reden, ist es wichtig, mehr über das Hormon Insulin zu erfahren. Insulin wird vorwiegend in der Bauchspeicheldrüse produziert, genauer gesagt von den sogenannten Betazellen der Langerhans-Inseln.

Insulin steuert viele unterschiedliche Funktionen im Körper. Angefangen vom Zellwachstum bis hin zum Mitwirken von Stoffwechselabläufen. Eine der wichtigsten Funktionen ist, zusammen mit dem Hormon Glucagon den Blutzuckerspiegel zu regeln. Beide Hormone beeinflussen sich wechselseitig. Insulin hat eine aufbauende Wirkung (auch anabol genannt), wodurch Glucose in Zellen der Muskeln, Leber oder dem Fettgewebe gespeichert wird. Glucagon hat eine abbauende Wirkung (auch katabol genannt) und sorgt dafür, dass gespeicherter Zucker wieder ausgeschüttet wird.4

Warum ist diese Information wichtig?

Diabetes, auch bekannt als „Zuckerkrankheit“, ist ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungen des Stoffwechsels. Es existieren Diabetes Typ 1 und Typ 2. Beide haben gemeinsam, dass sie zu erhöhten Blutzuckerwerten führen, weil die Patientinnen und Patienten einen Mangel am Hormon Insulin haben und/oder die Insulinwirkung vermindert ist.

Diabetes Typ 1 entwickelt sich oft schon in jungen Jahren (unter 30 Jahre alt). Der Körper entwickelt eine Immunreaktion gegen die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, was zum Absterben dieser Zellen und zu einem Verlust der Insulinproduktion führt.

Da Insulin dafür verantwortlich ist, Zucker (Glucose) aus dem Blut zu den verschiedenen Körperzellen zu transportieren, ist die Verabreichung von Insulin durch Injektionen oder eine Insulinpumpe bei dieser Form der Erkrankung eine absolute Notwendigkeit.

Die Entstehung von Diabetes Typ 2 ist etwas komplexer, wobei mehrere Faktoren eine Rolle spielen.5,6,7 Die Entwicklung von Diabetes Typ 2 ist durch zwei Phänomene gekennzeichnet:

  1. Eine gestörte Insulinwirkung (auch Insulinresistenz genannt) in Organen wie Leber, Muskeln, Nieren und Fettgewebe.
  2. Eine unzureichende Insulinproduktion durch die Betazellen der Bauchspeicheldrüse.8

Eine Insulinresistenz ist bei vielen Patienten bereits Jahre vor dem Ausbruch einer Diabetes vorhanden. Zu den Faktoren, die bei der Entwicklung von Insulinresistenz und Diabetes Typ 2 eine Rolle spielen, gehören:6,7

  • Fettleibigkeit (v.a. viszerales Fett)
  • eine kalorien-, fett- und zuckerreiche Ernährung
  • die Menge des intraabdominalen Fettes (Bauchfett)
  • (chronischer) Bewegungsmangel
  • ein (niedriggradiger) dauerhafter Entzündungszustand des Körpers
  • oxidativer Stress – eine Stoffwechsellage, bei der es zu Schäden von Zellen oder deren Funktionen kommt
  • metabolischer Stress – eine (dauerhafte) Belastung des Stoffwechsels durch Verletzung und/oder Krankheit
  • Schlafstörungen
  • Rauchen
  • Alkohol
  • nicht beeinflussbare Faktoren wie das Alter, Geschlecht und die Genetik.

Übergewicht tritt bei 80 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ 2 auf. Allerdings haben körperlich aktive Menschen, selbst wenn sie übergewichtig sind, ein 30 bis 50 Prozent geringeres Risiko, an Diabetes zu erkranken.9

Die verminderte Insulinwirkung wird zunächst durch eine erhöhte Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse kompensiert, die den Blutzuckerspiegel in normalen Grenzen hält. Die Insulinresistenz geht häufig mit einer Reihe von mehreren Veränderungen einher wie einem grossen Unterleib (zentrale Adipositas), (leicht) erhöhten Blutzucker- und Insulinwerten, erhöhten Triglyzeridwerten (Fettwerte), verringerte HDL-Cholesterinwerte und erhöhtem Blutdruck.10

Bei Patienten mit Diabetes Typ 2 besteht neben der Insulinresistenz in der Regel auch eine Betazelldysfunktion (nochmal zur Erinnerung: Betazellen produzieren und speichern Insulin), die letztlich zu einer unzureichenden Insulinproduktion führt. Unter diesen Umständen ist es für den Körper nicht mehr möglich, die fein dosierte Insulinausschüttung zu regulieren. Dies führt zu einer Entgleisung der Blutzuckerregulierung sowie entzündlichem metabolischem Stress. Diese Verschlechterung der Betazellen in Kombination mit der Insulinresistenz führt schliesslich zur Entwicklung von Diabetes Typ 2.

Hier die Entstehung von Diabetes nochmal möglichst einfach erklärt:

BEWEGUNG UND ERNÄHRUNG IM WANDEL

Heute ist gut belegt, dass viele Menschen in westlichen Ländern weniger körperlich aktiv sind und häufiger ungesund essen – mit Folgen für die Gesundheit.
Während früher deutlich mehr Bewegung zum Alltag gehörte, liegt die durchschnittliche Schrittzahl in der Schweiz heute bei rund 5’500 Schritten pro Tag – das entspricht etwa 4–5 Kilometern.

Das Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen – ein zentraler Risikofaktor für Übergewicht, Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes. Auch in der Schweiz sind laut Bundesamt für Statistik rund 43 % der Erwachsenen übergewichtig oder adipös.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene mindestens 150 Minuten moderates Ausdauertraining pro Woche – wie z. B. zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen – ergänzt durch Muskelkräftigungsübungen an mindestens zwei Tagen pro Woche. Auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und hepa.ch stützen diese Empfehlungen.

Trotz dieser klaren Richtlinien erreichen in der Schweiz nur etwa die Hälfte aller Erwachsenen das empfohlene Ausdauerpensum – und nur rund ein Viertel kombiniert Ausdauer- und Krafttraining im empfohlenen Umfang.
Dabei zeigt die Forschung klar: Regelmässiges moderates Ausdauertraining, kombiniert mit Krafttraining, verbessert die Insulinsensitivität, fördert den Abbau von viszeralem Fett und unterstützt langfristig eine stabile Stoffwechselgesundheit.

Abbildung A
Abbildung A

Vielleicht hast du ein ähnliches Bild schon mal bei Facebook, Instagram oder Twitter gesehen. Bitte versteh uns nicht falsch, das Bild ist nicht als Provokation gedacht. Es zeigt lediglich die Hauptursache für Diabetes Typ 2 und dessen unglaubliche Wachstumsrate auf, denn…12

  • die weltweite Fettleibigkeit hat sich seit 1975 fast verdreifacht.
  • im Jahr 2016 waren weltweit mehr als 1,9 Milliarden Erwachsene ab 18 Jahren übergewichtig. Von dieser Gruppe waren über 650 Millionen fettleibig.
  • obwohl Diabetes Typ 2 früher auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet wurde, erkranken in den letzten Jahren zunehmend auch Jugendliche und (kleine) Kinder:
    • Über 340 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 19 Jahren litten 2016 an Übergewicht oder Fettleibigkeit.
    • 39 Millionen Kinder unter 5 Jahren waren im Jahr 2020 übergewichtig oder fettleibig.

Ernährung:

Die heutigen Ernährungsgewohnheiten vieler Menschen unterscheiden sich stark von einer ursprünglichen, ausgewogenen Ernährung. Unser Körper ist genetisch nur begrenzt an die moderne westliche Ernährung angepasst – insbesondere an hochkalorische, stark verarbeitete Lebensmittel mit hohem Zucker- und Fettanteil.

Diese Ernährung kann den Blutzuckerspiegel wiederholt stark ansteigen lassen und auf unterschiedlichen Wegen zu einer vermehrten Bildung von Entzündungsmolekülen führen. Die Folge ist ein niedriggradiger, chronischer Entzündungszustand, der als ein zentraler Mechanismus in der Entstehung von Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes gilt.

Neben Ernährung können auch Bewegungsmangel, Übergewicht und oxidativer Stress diesen Entzündungsprozess verstärken.

In dem nachfolgenden Kapitel erfährst du einiges über Symptome, Diagnosen und Operationen. Wenn du wissen möchtest, was du von uns erwarten kannst, klicke hier.

SYMPTOME

Diabetes kann zur Entwicklung von meist unumkehrbaren Komplikationen führen, insbesondere in kleinen und grossen Blutgefässen. Dies führt nicht nur zu Schäden an der Netzhaut (Retinopathie), den Nerven (Neuropathie) und den Nieren (Nephropathie), sondern führt auch zu einer Versteifung des Bindegewebes und einer verminderten Beweglichkeit der Gelenke.13

Diabetes Typ 1 kann sich in der Regel relativ schnell und bereits schon in jungen Jahren zeigen. Symptome wie starker Harndrang, Durst und Müdigkeit gehören zu den Hauptanzeichen.

Diabetes Typ 2 bzw. die zuvor erworbene Insulinresistenz wird in den meisten Fällen erst ziemlich spät erkannt, da die Symptome zu Beginn der Erkrankung nur schwer zu erkennen sind und von den meisten Betroffenen nicht als Krankheit wahrgenommen werden oder sich diese schon an die Symptome gewöhnt haben. Deshalb kommt es nicht selten vor, dass Diabetes erst nach Jahrzehnten diagnostiziert wird.

Grundsätzlich gilt, je früher eine Insulinresistenz oder eine daraus entstehende Diabetes-erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Therapiemöglichkeiten. Eine Art der Früherkennung bleibt die Vorsorgeuntersuchung, bei welcher verschiedene Tests (Verlinkung Diagnose) zur Bestimmung des Blutzuckers und anderen Werten vorgenommen werden.15

Je besser der Blutzuckerspiegel reguliert wird, desto geringer ist das Risiko, langfristige Komplikationen zu entwickeln.14

Hier unten folgen einige Beispiele langfristiger Komplikationen:

  • Kardiovaskuläre Erkrankungen: Bedeutet so viel wie Erkrankungen, welche das Herz-Kreislauf- aber auch das Gefässsystem betreffen. Wie in den vorangegangenen Abschnitten beschrieben, ist Diabetes Mellitus Typ 2 eine Multisystemerkrankung mit starkem Zusammenhang zu Herz-Kreislauf- und Gefässerkrankungen. Diabetes Mellitus Typ 2 führt zu einer zwei- bis vierfachen Erhöhung der Sterblichkeitsrate Erwachsener aufgrund von Herzkrankheiten und Schlaganfällen.16,17,18,19 Insulinresistenz bei Atherosklerose (Gefässverkalkung), wobei Ablagerungen die Adern verengen (Gefässfunktion), oxidativer Stress, Bluthochdruck und Entzündung spielen dabei eine wesentliche Rolle.16,20,21,22

Dies hat zur Folge, dass sich die Lebensqualität verschlechtert und mit vielen Einschränkungen und Schmerzen einhergeht.

  • Dyslipidämie: Als Dyslipidämie versteht man eine Störung des Fettstoffwechsels welche die Zusammensetzung der Blutfette verändert. Diese Störung ist ein gemeinsames Merkmal von Diabetes Mellitus Typ 2 und erhöht das Auftreten von Atherosklerose und die Sterblichkeit von Diabetikern.23
  • Beeinträchtigung der Blutgefässwand: Die Blutgefässwand (Endothel) spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation der Gefässwandspannung und der Gefässstruktur, durch eine ausgewogene Freisetzung von entspannenden und anspannenden Faktoren, die vom Endothel stammen. Dieses Gleichgewicht ist bei Diabetes gestört, was zu einer Veränderung der Eigenschaften der Gefässwand führt. Die Folgen davon sind Verklumpung von Blutblättchen und Entzündung.16,24,25. Diese Anomalien führen zu verstärkter Gefässanspannung, Entwicklung von Atherosklerose und begünstigten Thrombosebildung.16

Chronische Entzündung: Eine kritische Komponente von Diabetes Mellitus Typ 2 ist ein chronischer, niedriggradiger Entzündungszustand. Dieser Entzündungszustand ist die Grundlage für das Fortschreiten der Gefässverkalkung (Atherosklerose). Auch das Immunsystem ist durch die dauerhafte Entzündung beeinträchtigt, wodurch es für Bakterien und Viren einfacher ist, in den Körper einzudringen und sich dort zu vermehren. Die Immun- und Fresszellen sind abgeschwächt, was das Risiko für chronische Infekte mit sich bringt.16

Abbildung B
Abbildung B

DIAGNOSE

Der Verdacht auf Diabetes ergibt sich häufig aus der Anamnese wenn eine Person mit den genannten Symptomen zum Arzt geht.

Um die Diagnose Diabetes zu stellen, müssen eine oder mehrere Untersuchungen durchgeführt und verschiedene Werte untersucht werden:

  • Nüchternblutzucker: Der Nüchternblutzucker oder die Nüchternblutglukose beweist das Vorliegen einer Diabetes, wenn der Wert ≥126 mg/dl bzw. ≥7,0 mmol/l liegt. Der Wert wird morgens vor dem Frühstück bestimmt.
  • Gelegenheitsblutzucker: Liegt der Gelegenheitsblutzucker oder die Gelegenheitsblutglukose ≥200 mg/dl bzw. ≥11,1 mmol/l, liegt Diabetes vor.
  • Oraler Glukosetoleranztest: Bei einem oralen Glukosetoleranztest oder Zuckerbelastungstest trinkt der Patient eine Flüssigkeit, die 75g Zucker enthält. Vor und zwei Stunden nach dem Trinken wird der Blutzucker gemessen. Ist er nach zwei Stunden ≥200 mg/dl bzw. ≥11,1 mmol/l, liegt Diabetes vor.
  • HBA1c Wert: Das HbA1c (Glykohämoglobin) ist der Farbstoff der roten Blutkörperchen, der sich mit Zucker untrennbar verbunden hat, und so anzeigen kann, wie hoch die Konzentration des Blutzuckers im Durchschnitt während der letzten sechs bis acht Wochen war. Dieser Wert wird deshalb auch als verzuckertes Hämoglobin oder Blutzuckergedächtnis bezeichnet. Diabetes liegt vor, wenn das HbA1c ≥6,5 % bzw. ≥48 mmol/l liegt.15

Der optimale Ansatz für das Screening und die Diagnose von Prädiabetes und Diabetes bei Jugendlichen ist ungewiss. In einer amerikanischen Studie wurden 14.119 Jugendliche auf Prädiabetes voruntersucht und selektiert. Dabei wurden Hämoglobin A1c (HbA1c) und oder Nüchternplasmaglukose (FPG) zum Screening und diagnostizieren von Diabetes Typ 2 verwendet. Die meisten (> 85 %) Fälle von Diabetes wurden dadurch diagnostiziert.26

MYTHEN

Falsch, bei einem nicht weit fortgeschrittenen Diabetes kann auch eine erhöhte Aktivität mittels Kraft- und Ausdauertraining in Kombination mit einer Ernährungsoptimierung ausreichen.27,28,29 Hierdurch wird die Insulinsensitivität der Zellen verbessert, ausserdem hilft es, den Blutzuckerwert und Blutfettwert zu regulieren. Hierzu folgt im nächsten Absatz (Link Behandlung) mehr.40 Zusätzlich kann man mit diesen Massnahmen die Nervenregeneration anregen, oxidativen Stress und Entzündungen reduzieren und die Funktion der kleinen Blutgefässe verbessern.27,28,29

Diabetes ist gar nicht so schlimm

Falsch, Diabetes zählt zur 9. häufigsten Todesursache auf der Welt.3 In Deutschland sind im Jahr 2021 151.463 Personen aufgrund von Diabetes gestorben.30

Hierbei führen meist Folgen der Diabetes, dabei vor allem kardiovaskuläre Problematiken, zum Tod.3 12% aller Globalen Ausgaben für Gesundheitsleistungen wurde für die Behandlung von Diabetes ausgegeben.3 Alleine die Tatsache, dass man an Diabetes erkrankt ist, führt zu einer durchschnittlichen Lebenszeitverkürzung von 8 Jahren.3

Mit Diabetes Typ 1 darf ich kein Sport machen, da ich sonst unterzuckere.

Es stimmt, dass bei Diabetes durch ein intensives Ausdauertraining sowie kurzen intensiven Belastungen der Blutzuckerwert für mehrere Stunden sinkt, da sich die Zuckerspeicher wieder auffüllen.

Dennoch ist eine Verminderung des Blutzuckerwerts zur Behandlung von Diabetes notwendig und durch diese Tipps und Tricks leichter zu vermeidenden.31 Mehr hierzu finden sie hier.

OPERATION? JA ODER NEIN?

OP bei Diabetes Typ 1:

Insel- oder Pankreastransplantation zur guten Blutzuckerkontrolle, Vermeidung von Spätkomplikationen oder verhindern der Fortschreitung von Spätkomplikationen sind erst indiziert, wenn alle herkömmlichen Therapien ausgeschöpft sind. Nur für Patienten, welche trotz Behandlungen immer noch unter regelmässiger Hyperglykämien leiden ist eine Operation angezeigt.35 Ansonsten sollte vorerst die Blutglukoseeinstellung optimiert werden. Zusätzlich sollte eine Hyperglykämie, Ketoazidose und Elektrolyte-Entgleisung korrigiert werden. Bei dringlichen Operationen sollten vorher Glukose, Elektrolyte, Nierenretentionswerte im Serum und die Blutgasanalysewerte kontrolliert werden, um Komplikationen vorzubeugen.35

Insulinpumpen:

Insulinpumpen sind vor allem bei Typ 1 Diabetes in Verwendung wenn der Körper nicht in der Lage ist, selbst Insulin zu produzieren. Diese Patientengruppe müsste deshalb mehrmals täglich selbst Insulin spritzen um den Blutzuckerwert zu regulieren. Erleichtert wir dies durch externe Insulinpumpen welche in regelmässigen Abständen den Zuckergehalt im Blut messen und bei Bedarf selbst Insulin in den Körper abgeben. Momentan sind in Deutschland in der Regel zwei Pumpensysteme auf dem Markt.

Konventionelle Insulinpumpen: Die Pumpe wird am Gürtel oder in der Hosentasche getragen und ein Schlauch führt von der Pumpe zu einer in der Haut verbleibenden Nadel.

Drahtlose Insulinpumpen: Hierbei wird ein Insulin-Patch angebracht, welches bereits ein eingebautes Insulinreservoir für ca. 72 Stunden beinhaltet und über eine Drahtlose Steuereinheit von aussen geregelt wird.

BEWEGUNG ALS MEDIZIN BEI DIABETES

Erhöhte körperliche Aktivität

Wir gehen noch mal zurück zum Thema Insulin. Erinnern sie sich noch welche Hauptfunktion dieses Hormon hat? Es regelt zusammen mit dem Hormon Glucagon den Blutzuckerspiegel. Insulin sorgt dafür, dass Glucose (Zucker) in Zellen von Muskeln, Leber oder Fettgewebe aufgenommen und gespeichert wird.

Körperliche Aktivität lässt unsere Muskeln härter arbeiten. Dazu benötigen die Muskeln zusätzlichen Brennstoff in Form von Glukose. Die Muskeln nehmen diese Glukose aus dem Blut auf und benötigen hierfür Insulin. Weil die Funktion des Insulins durch körperliche Betätigung aktiv beansprucht wird, verbessert sich die Insulinwirkung, die sogenannte Insulinsensitivität.

Durch eine bessere Insulinsensitivität reagieren Organe, insbesondere Leber-, Muskel- und Fettgewebe, sensibler auf das Hormon Insulin. Jemand der sehr insulinsensitiv ist, benötigt kleinere Mengen Insulin, um seinen Blutzuckerspiegel zu senken. Genau dies ist erforderlich, denn einer der Hauptentstehungsmechanismen von Diabetes Mellitus Typ 2 ist eine gestörte Wirkung von Insulin, die sogenannte Insulinresistenz, und/oder ein Mangel am Hormon Insulin. Beiden Ursachen wirken wir durch erhöhte Aktivität entgegen.

Angesichts der negativen Entwicklung der allgemeinen körperlichen Aktivität in den letzten 100 Jahren ist dies natürlich keine Überraschung. Die Bedeutung der körperlichen (Mehr)Aktivität in der Prävention und Therapie bei Diabetes Mellitus Typ 2 ist seit Jahren unbestritten. Die hierzu vorliegenden wissenschaftlichen Daten basierten jedoch bislang vorwiegend auf Ergebnissen zu Ausdauertraining. Erst seit einigen Jahren wurde auch die Bedeutung des Krafttraining mittels Studien erforscht und belegt.

Aktuell wird aus wissenschaftlicher Sicht eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining empfohlen.38 Grund dafür ist, dass es deutliche Unterschiede zwischen den beiden Trainingsarten in Bezug auf langfristige Anpassungen bei Diabetes Mellitus Typ 2 gibt.39

Ausdauertraining

Der Hauptvorteil des Ausdauertrainings ist, dass es auf unterschiedlichen Wegen wie z.B.:

  • Verlust an überschüssiger Fettmasse
  • Vermehrung bestimmter Zucker-Transporter in unserer Muskulatur
  • Erhöhung des Muskelblutflusses
  • verringerter Zuckerabbau in der Leber
  • Normalisierung des Fettprofils im Blut

die sogenannte Insulinsensitivität verbessert.

Krafttraining

Das Krafttraining liefert eine vergleichbare Verbesserung der Insulinsensitivität. Ein zusätzlicher Vorteil ist der Aufbau der Muskelmasse.39 Durch diesen erhöht sich die Speicherkapazität für Muskelglykogen (Speicherform von Kohlenhydraten in der Muskulatur) und steigert den Ruhestoffwechsel.40 Das Krafttraining sorgt gleichzeitig dafür, dass ein Muskelmasseverlust durch eine kalorienreduzierte Ernährung ausgeglichen wird und führt somit zu einer nachhaltigeren Abnahme der Fettmasse.41 

Zusammengefasst kann man behaupten: Je mehr Muskelmasse umso besser ist die Insulinsensitivität. Dies bedeutet eine bessere Regulierung der Insulinproduktion.

Krafttraining hat aber noch eine Reihe weiterer Vorteile. So werden Risikofaktoren, welche die Entstehung von Diabetes Typ 2 begünstigen und die durch Diabetes entstandenen Probleme wesentlich minimiert. Krafttraining kann die Herzkreislauf-Gesundheit verbessern, indem es den Ruheblutdruck senkt und Blutfettwerte normalisiert.42

Ausserdem wirkt es einer Sarkopenie (siehe Bild unten) entgegen die häufig begleitend mit Diabetes einhergeht.

Abbildung C
Abbildung C

Der Muskelaufbau durch Krafttraining verbessert die körperlichen Herausforderungen des alltäglichen Lebens wie Treppe steigen, aus einem Stuhl aufstehen oder Gangsicherheit. Durch grössere Muskelmasse und -kraft werden diese Aktivitäten positiv beeinflusst und lindern sekundäre Problematiken. Zusammengefasst kann man sagen, dass Krafttraining für einen Grossteil der Patienten von beachtlichem Mehrwert ist.

Abbildung D
Abbildung D

Übungsauswahl und Plan Erstellung

Die Übungsauswahl wird bei Diabetespatienten in den meisten Fällen von zusammengesetzten Ganzkörperübungen, den sogenannte Compound Übungen, gestaltet, um möglichst viel Muskulatur während des Trainings zu beanspruchen und den Stoffwechsel grösstenteils global im ganzen Körper zu erhöhen.

Da die Dichte an Zuckertransporter und die Zuckerspeicher am höchsten in der Schnell-zuckenden Muskulatur ist (auch Fast-Twitch genannt – verantwortlich für Explosivität), 43 wird ein Training dieser Muskelfasern vor allem zur Verbesserung der Insulinrezeptordichte und Zuckeraufnahme empfohlen. Dadurch kann der Blutzuckergehalt vermindert werden.

In der Praxis wird dies durch ein relativ intensives Krafttraining umgesetzt. Hiermit stellen wir sicher, dass wir möglichst viele Fast-Twitch-Muskelfasern aktivieren. Zusätzlich zeigen Untersuchungen, dass wir hiermit die Insulinsensitivität und den Zuckerhaushalt stärker verbessern als mit einem leichten (Kraft)training.44,45  Mit einem relativ schweren, intensiven Krafttraining ist gemeint, dass ein Trainingsgewicht benutzt wird welches mindestens 75% der Maximalkraft entspricht.43 Je nach Gesundheitsstatus des Patienten wird beurteilt, ob dies von Anfang an möglich ist oder ob zuerst ein leichteres Aufbautraining erforderlich ist.

Tipp:

Vor einer Trainingseinheit sollte man den aktuellen Blutzuckerwert messen, um eine Unterzuckerung während des Trainings zu vermeiden. Faustregel dabei ist:46

  • Bei kurzem, intensivem Krafttraining zwischen 90-124 mg/dl
  • Bei Ausdauertraining 126-180mg/dl.

Ernährung

Wie schon oben genannt ist die Ernährung bei Diabetes einer der Schlüsselfaktoren um die Erkrankung erfolgreich zu behandeln.

Grundsätzlich verschafft sich der Therapeut einen Überblick über die täglich konsumierten Nahrungsmittel und Getränke und die somit über einen gewissen Zeitraum aufgenommenen Zucker-, Fett-, Protein- und Energiemengen. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse schlägt er die notwendigen Anpassungsmassnahmen vor.

Da Übergewicht und ein hoher Körperfettanteil eine wesentliche Rolle in der Entstehung von Diabetes Mellitus Typ 2 spielen, wird vor allem in diesen Fällen versucht die Kalorienaufnahme zu reduzieren und die Zucker-, Fett- und Eiweissaufnahme im richtigen Verhältnis zu regulieren.

  • Ein optimales Verhältnis von 20% Fett, 20% Eiweiss, 60% Kohlenhydrate in der Ernährung.
  • Kontrolle, welche Fette, Kohlenhydrate und Proteine und wann sie eingenommen werden.
  • Energieverbrauch erhöhen durch Krafttraining.
  • Essentielle Fette erhöhen (Supplements)
  • Letzte Möglichkeit Fettverbrenner (Training)
  • Fettproblem = erhöhtes viszerales Fett (Bauchfett)
  • Kohlenhydratproblem = erhöhtes Bauchfett
  • Gewichtabnahme maximal in 10%, Gewicht muss dann erst stabilisiert werden

Im Zentrum der Ernährung sollten immer vollwertige und qualitativ hochstehende Nahrungsmittel stehen. Grundsätzlich wird empfohlen, dass insgesamt viele pflanzliche Produkte wie Gemüse, Obst, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornprodukte sowie pflanzliche Öle mit wenig Zuckerersatz zu sich genommen werden sollten. Sie enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe, welche Behandlung und Vorsorge effektiv unterstützen.29,47

Zuckerhaltige Getränke, grosse Mengen an Salz und verarbeitetem Fleisch sollten zum grössten Teil vermieden werden. Diese Prinzipien spiegeln sich in verschiedenen Ernährungsmustern wider, wie z. B. einer kohlenhydrat- und fettreduzierten mediterranen oder DASH- Ernährung. Auch in wissenschaftlichen Untersuchungen scheint eine Mittelmeer-Diät oder Paläolithische Diät die Blutzuckerkontrolle sowie die Blutfettwerte langfristig effektiv zu stabilisieren bei Patienten mit Diabetes Mellitus Typ 2.48, 49

Reduktion Körper(Bauch)Fett

Da ein zu grosser Bauchfett Anteil im Körper wie eine Hormondrüse für Entzündungen wirkt und massgeblich bei der Entstehung von Diabetes mitwirkt, ist es aus logischer Sicht notwendig, in der Behandlung von Diabetes das sogenannte Bauchfett (auch Viszeral) zu minimieren, um die entzündlichen Prozesse im Körper nicht weiter anzufeuern.

Um den Körper nun dazu zu bringen seine Fettreserven zu verbrauchen, muss man sich mit seiner Energiebilanz beschäftigen. Das heisst: Wieviel Energie führe ich mir über Nahrung zu und wie viel Energie verbraucht mein Körper? Am Ende muss meine verbrauchte Energie mehr als die zugeführte sein. Der Körper wird sich in diesem Fall Energie aus den Fettreserven nehmen.

Um diesen Vorgang ins Laufen zu bringen, muss man vor allem 2 Dinge beachten

  • Körperliche Aktivität bzw. Training
  • Ernährung

Um gezielt Fettmasse abzubauen und Muskelmasse weiterhin aufzubauen, eignet sich Krafttraining als bestes Mittel. Im Training nennt man diesen Prozess Körperrekomposition.

Der Begriff der Körperrekomposition bedeutet so viel wie Muskelmasse aufzubauen und gleichzeitig Körperfett abzubauen. Zu diesem Thema wurden unzähligen Menschen, mit unterschiedlichsten Trainingsniveaus, Trainingserfahrung, Körperfettanteil, Alter, Geschlecht, etc. untersucht. Selbst mit nicht optimierten Trainingsplänen, schlechter Ernährung und suboptimaler Proteinzufuhr bauen Menschen Körperfett ab und Muskelmasse auf.50, 51, 52, 53

QUELLENANGABE

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