Bluthochdruck

SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT BLUTHOCHDRUCK?

Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen. 

Lieber Kunde, Patient und/oder (Fach)Arzt,

wir möchten Ihnen einen Einblick in verschiedene Diagnosen und Verletzungen geben, unser Vorgehen und unsere Behandlung erläutern. Dabei stützen wir uns auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung. So können Sie sich bereits im Vorfeld besser informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären.

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine chronische Erkrankung, bei der der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist und gegen die Wände der Arterien drückt. Oft wird er als „stiller Killer“ bezeichnet, weil er über Jahre hinweg keine auffälligen Symptome verursacht. Jedoch erhöht er das Risiko für schwerwiegende gesundheitliche Probleme. Bluthochdruck ist eine der häufigsten Ursachen für Todesfälle bei Erwachsenen. In Deutschland wird fast jeder dritte Erwachsene mit Bluthochdruck diagnostiziert, und die Zahl steigt jährlich. Auch immer mehr Kinder sind betroffen. Zu den größten Risikofaktoren zählen Bewegungsmangel, Übergewicht und eine ungesunde Ernährung – alles Aspekte, die sich ändern lassen. In diesem Überblick erfahren Sie, was Bluthochdruck ist, warum er gefährlich sein kann, wie er diagnostiziert wird und welche Risikofaktoren berücksichtigt werden sollten. Außerdem klären wir einige gängige Mythen rund um dieses Thema.

WIE ENTSTEHT DIE PROBLEMATIK ?

Was genau ist Blutdruck? Dein Blutdruck gibt an, wie stark das Blut gegen die Wände deiner Arterien drückt, wenn dein Herz schlägt. Er ist ein wichtiger Indikator dafür, wie gut dein Herz und deine Blutgefäße arbeiten, um deinem Körper Sauerstoff und Nährstoffe zu liefern. Der Blutdruck wird durch zwei Zahlen angezeigt:

  • Systolischer Druck (die obere Zahl): Der Druck, wenn dein Herz schlägt.
  • Diastolischer Druck (die untere Zahl): Der Druck, wenn dein Herz zwischen den Schlägen ruht.

Bei gesunden Erwachsenen gilt ein normaler Blutdruck im Ruhezustand als 120/80 mm Hg (systolisch/diastolisch). Werte zwischen 90/60 mm Hg und 120/80 mm Hg gelten als ideal oder gesund.2

Diese Zahlen werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, sowohl von der Funktionsweise deines Körpers als auch von deinem Lebensstil. Hier eine einfache Übersicht:3

Körperbezogene Faktoren:

  • Herzmuskelstärke
  • Gesundheit der Blutgefäße
  • Menge des Blutes im Körper und seine Fließfähigkeit

Lebensstil und persönliche Faktoren:

  • Körpergewicht
  • Ernährung
  • Bewegung und Sport
  • Alkohol- und Tabakkonsum
  • Stress
  • Medikamente und gesundheitliche Bedingungen
  • Alter

WAS IST BLUTHOCHDRUCK (HYPERTONIE) ?

Bluthochdruck wird bei Erwachsenen festgestellt, wenn der Blutdruck dauerhaft bei oder über 130/80 mmHg liegt. Es ist eine der häufigsten chronischen Krankheiten und kann im Körper zu Schäden an den Blutgefäßen und verschiedenen Organen führen, sowohl im mikroskopischen als auch im sichtbaren Bereich. Wenn Bluthochdruck nicht behandelt wird, kann er langfristig zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen und das Risiko eines vorzeitigen Todes erhöhen.2

WIE OFT TRITT BLUTHOCHDRUCK IN DEUTSCHLAND AUF ?

Mythos 1: „Bluthochdruck betrifft nur ältere Menschen“

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Studien zeigen, dass in Deutschland fast jeder dritte Erwachsene ab 18 Jahren an Bluthochdruck leidet – 30,9 % der Frauen und 32,8 % der Männer. Mit zunehmendem Alter tritt Bluthochdruck häufiger auf. Bei Menschen über 65 Jahren sind es sogar zwei von drei Erwachsenen, die betroffen sind!1

Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen. Schätzungen zufolge sind etwa 3-5 % betroffen. Das bedeutet, dass immer mehr Kinder Gefahr laufen, mit Bluthochdruck ins Erwachsenenalter zu gehen und später ernsthafte gesundheitliche Probleme zu entwickeln. 4

RISIKEN UND FOLGEN VON BLUTHOCHDRUCK

Mythos 2: „Mir geht es gut, also muss ich meinen Blutdruck nicht überprüfen.“

Nicht so schnell! Bluthochdruck verursacht oft keine Symptome, aber er schädigt den Körper heimlich. Wenn eines der folgenden Merkmale auf dich zutrifft:

  • dein Körpergewicht ist hoch
  • du bewegst dich nicht regelmäßig
  • du schläfst wenig
  • du konsumierst regelmäßig Alkohol oder rauchst

dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du Bluthochdruck hast oder entwickeln wirst. Deshalb sind regelmäßige Blutdruckkontrollen entscheidend.

Eine Erhöhung des systolischen Blutdrucks um 20 mmHg oder des diastolischen Blutdrucks um 10 mmHg verdoppelt dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Studien zeigen, dass unbehandelte Menschen mit Bluthochdruck ein 40 % höheres Risiko haben, aus den Folgen zu sterben, im Vergleich zu denen mit normalem Blutdruck. Bei Menschen, bei denen Bluthochdruck behandelt wird, aber schlecht kontrolliert ist, steigt das Risiko auf 62 %.5

Weltweit verursacht Bluthochdruck 54 % der Schlaganfälle und trägt zu 47 % der Herzkrankheiten bei, die durch unzureichende Blutzufuhr entstehen.6 Dazu kann unbehandelter Bluthochdruck das Risiko, an Demenz zu erkranken, um 42 % erhöhen. Außerdem besteht das Risiko für chronische Nierenerkrankungen, periphere arterielle Erkrankungen, unregelmäßigen Herzrhythmus und Typ-2-Diabetes.7

WAS PASSIERT MIT UNSEREN BLUTGEFÄßEN UND ORGANEN ?

  • Deine Blutgefäße werden steifer und enger: Mit der Zeit werden die Wände der Blutgefäße dicker und weniger flexibel, was als Arteriosklerose bezeichnet wird. Dies erschwert den Blutfluss und führt dazu, dass Organe und Gewebe nicht optimal mit Sauerstoff versorgt werden. Was schließlich zu Schäden führen kann und infolge zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Nierenerkrankungen oder Demenz.
  • Deine Blutgefäße können platzen: Eine weitere durch Bluthochdruck bedingte Erkrankung ist das Aneurysma. Dabei weitet sich die geschwächte Wand eines Blutgefäßes aus und bildet eine ballonartige Verdickung. Der Blutdruck steigt weiter an, bis das Gefäß platzt und innere Blutungen verursacht, zum Beispiel bei einem Schlaganfall.
  • Dein Herz muss härter arbeiten: Um das Blut durch die steifen Blutgefäße zu pumpen, verdickt sich der Herzmuskel. Dies wird als linke ventrikuläre Hypertrophie Anfangs kann dies hilfreich erscheinen, aber mit der Zeit wird das Herz steif und erschöpft, was zu einer Herzinsuffizienz führen kann.

WAS SIND DIE RISIKOFAKTOREN

Mythos 3: „Bluthochdruck liegt in meiner Familie, ich kann ihn nicht vermeiden.“

Obwohl die Genetik eine Rolle bei Bluthochdruck spielen kann – besonders wenn nahe Verwandte vor dem 55. Lebensjahr betroffen sind – haben deine Lebensgewohnheiten und deine Umwelt einen viel stärkeren Einfluss darauf, ob du tatsächlich Bluthochdruck entwickelst.8

Verschiedene Gewohnheiten können dein Risiko erhöhen, darunter:

  • Ungesunde Ernährung:Eine Ernährung, die viel Salz (Natrium) sowie ungesunde gesättigte und trans-Fette enthält, fördert Bluthochdruck. Auch eine kaliumarme Ernährung kann das Risiko erhöhen, da Kalium hilft, das überschüssige Natrium auszugleichen und die Blutgefäße zu entspannen.9
  • Bewegungsmangel: Dies führt zu einer Versteifung der Blutgefäße, verringert die Flexibilität der Arterien und beeinträchtigt den Blutfluss, was den Blutdruck ansteigen lässt. Ein sitzender Lebensstil trägt außerdem oft zu Übergewicht, Insulinresistenz und erhöhtem Stress bei.10
  • Übergewicht oder Adipositas: Das Ansammeln von Fett im Bauch, auch viszerales Fett genannt, übt Druck auf die Nieren aus, was das hormonelle und nervöse System aktiviert und Veränderungen der Gefäße verursacht.11
  • Schlafmangel: Besonders wenn du weniger als 6 Stunden pro Nacht schläfst, kann dies deinen Blutdruck erhöhen, da es die natürlichen Körperrhythmen stört und den Stresslevel anhebt. Schlechter Schlaf hält dein Nervensystem im „Kampf-oder-Flucht“-Zustand, steigert Entzündungen und beeinflusst die Ausscheidung von Salz über die Nieren negativ. Personen mit Schlafstörungen wie Schlafapnoe sind besonders gefährdet.12-14
  • Rauchen: Rauchen verursacht kurzfristige Blutdruckspitzen. Hauptsächlich durch die nikotinbedingte Aktivierung des sympathischen Nervensystems, was zu einer Freisetzung von Adrenalin und infolgedessen zur Verengung der Blutgefäße führt. [Studie bei PubMed] Obwohl der direkte Zusammenhang zwischen chronischem Rauchen und dauerhaft hohem Blutdruck noch diskutiert wird, ist es unbestritten, dass Rauchen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Nikotin beeinträchtigt die Funktion der Blutgefäße, indem es Entzündungen in der inneren Schicht der Arterien verursacht.15-17
  • Alkoholkonsum: Das Risiko für Bluthochdruck steigt mit der Häufigkeit und Menge des Alkoholkonsums. Schon moderates Trinken – mehr als ein Getränk pro Tag – kann den Blutdruck erhöhen. [Studie bei AHA] Alkohol verengt die Blutgefäße, erhöht die Herzfrequenz und löst hormonelle Veränderungen aus, welche die Fähigkeit der Blutgefäße zur Entspannung verringern. Dazu steigert er Stress und Entzündungen im Körper.18-20

Weitere Faktoren, die Bluthochdruck begünstigen:

Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann Bluthochdruck verursachen oder verschlimmern. Dies geschieht häufig durch Mechanismen wie die Speicherung von Natrium, die Aktivierung des sympathischen Nervensystems und die Verengung der Blutgefäße. Ein Bewusstsein für diese Auswirkungen und eine sorgfältige Handhabung der Medikamente sind wichtig, um Bluthochdruck vorzubeugen und zu kontrollieren. Zu den Medikamenten, die dazu beitragen können, gehören unter anderem Ibuprofen, Diclofenac, Kortikosteroide und bestimmte Medikamente zur Behandlung von Depressionen und Angstzuständen.21,22

Zusätzliche Faktoren bei Frauen:

  • Einnahme von oralen Verhütungsmitteln: Besonders kombinierte hormonelle Verhütungsmittel, die sowohl Estrogen als auch Progestin enthalten, können den Blutdruck erhöhen. Sie veranlassen den Körper, mehr Salz und Wasser zu speichern, wodurch sich die Blutgefäße verengen und stressbedingte Signale im Körper verstärkt werden. Das Risiko für Bluthochdruck steigt, wenn du die Pille langfristig einnimmst, eine hohe Estrogendosis verwendest oder bereits andere Risikofaktoren für Bluthochdruck hast.23
  • Menopause: Nach der Menopause – ob natürlich oder medizinisch bedingt – steigt der Blutdruck. Das liegt vor allem an den sinkenden Östrogenspiegeln, die normalerweise dabei helfen, die Blutgefäße flexibel zu halten. Viele Frauen nehmen in dieser Zeit auch mehr Bauchfett zu und erleben Veränderungen wie Insulinresistenz, die das Risiko für Bluthochdruck weiter erhöhen.24,25

WIE MISST MAN DEN BLUTDRUCK RICHTIG ?

Um deinen Blutdruck genau zu messen, ist es wichtig, einige Dinge zu beachten. Setze dich entspannt hin, stütze deinen Rücken und stelle deine Füße flach auf den Boden. Dein Arm sollte auf Herzhöhe liegen. Warte ca. 5 Minuten in einer ruhigen Umgebung, bevor du misst – vermeide es, zu sprechen und miss nicht direkt nach Bewegung, Koffein oder Stress.

Manchmal kann der Blutdruck in einer Arztpraxis aufgrund von Nervosität höher ausfallen – das nennt man „Weißkittel-Syndrom“. In anderen Fällen können die Werte in der Praxis normal sein, aber zu Hause oder bei der Arbeit höher – dies wird „maskierter Bluthochdruck“ genannt. Deshalb sind regelmäßige Selbstmessungen zu Hause besonders wichtig. Versuche, deinen Blutdruck zur gleichen Zeit jeden Tag zu messen, idealerweise morgens und abends, für mindestens 3 bis 7 Tage hintereinander.

Wenn du immer wieder hohe Werte feststellst (z.B. über 135/85 zu Hause oder über 140/90 in der Praxis), solltest du mit deinem Arzt sprechen. Regelmäßige Messungen helfen dir und deinem Arzt, frühzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen.26,27

PRÄVENTION UND BEHANDLUNG

Mythos 4: „Ich nehme Medikamente vom Arzt, also ist alles unter Kontrolle.“

Ist das wirklich so? Medikamente heilen Bluthochdruck nicht, sie helfen nur dabei, ihn zu kontrollieren. Wenn du die Medikamente absetzt, wird dein Blutdruck wahrscheinlich wieder steigen, weil sie nicht die zugrunde liegenden Ursachen behandeln – wie Übergewicht, eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und schlechten Schlaf. Diese Ursachen können nicht durch Medikamente allein behoben werden.

 Mythos 5: „Bluthochdruck kann nicht rückgängig gemacht werden.“

Das ist falsch! In vielen Fällen, besonders in den frühen Stadien, kann Bluthochdruck durch Veränderungen im Lebensstil entweder umgekehrt oder deutlich gesenkt werden. Die gute Nachricht ist, dass jede gesunde Gewohnheit die anderen unterstützt und sich gegenseitig verstärkt. Es geht darum, deinem Körper das zu geben, was er braucht, um bestmöglich zu funktionieren. Schauen wir uns genauer an, was wirklich hilft – und wie viel es ausmachen kann!

Bewegung

Sowohl Ausdauertraining (wie Gehen, Radfahren oder Schwimmen) als auch Krafttraining sind bewährte Methoden, um den Blutdruck zu senken.

Krafttraining hilft den kleinen Blutgefäßen, besser zu arbeiten, reduziert die Steifheit der Arterien und fördert den Stoffwechsel. Eine große Studie mit über 5.000 Menschen, die an Bluthochdruck leiden, zeigte, dass Krafttraining den systolischen Blutdruck um 7,5 mmHg und den diastolischen Blutdruck um 4,4 mmHg senken kann. [Studie bei Nature]

Ausdauertraining, das 30–35 Minuten lang, dreimal pro Woche über einen Zeitraum von 8–12 Wochen durchgeführt wird, kann den systolischen Blutdruck um 8–12 mmHg und den diastolischen Blutdruck um 5–6 mmHg senken – Ergebnisse, die denen von Blutdruckmedikamenten ähneln.28-31

Gewichtsverlust

Schon ein „moderater Gewichtsverlust“ kann den Blutdruck deutlich verbessern. Eine Studie mit fast 5.000 Teilnehmern zeigte, dass der Verlust von nur 5 kg den systolischen Blutdruck um 4,4 mmHg und den diastolischen Blutdruck um 3,6 mmHg senkte. Je mehr Gewicht du verlierst und langfristig hältst, desto mehr wird sich dein Blutdruck verbessern und das Risiko für Bluthochdruck sinken.32

Ernährungsumstellung

Was du isst, hat einen direkten Einfluss auf deinen Blutdruck. Eine der effektivsten Ernährungsweisen zur Senkung des Blutdrucks ist die „DASH-Diät“ (Dietary Approaches to Stop Hypertension). Diese Ernährung kann den systolischen Blutdruck um 6–11 mmHg senken – was ähnlich wirkt wie Blutdruckmedikamente!33-36

Wie folgt man der DASH-Diät:

  • Iss viele Gemüse, magere Proteine (wie Fisch oder Geflügel), gesunde Fette (z. B. Olivenöl, Nüsse) und Vollkornprodukte.
  • Hole dir mindestens 25g Ballaststoffe pro Tag.
  • Verzichte auf zugesetzten Zucker (in verarbeiteten Lebensmitteln, Limonade, Süßigkeiten).
  • Halte die Salzaufnahme unter 2g Natrium (ca. einen Teelöffel Salz).
  • Iss mehr kaliumreiche Lebensmittel (Bananen, grünes Blattgemüse, Kartoffeln, Orangen).
  • Versuche intermittierendes Fasten, indem du dein Essensfenster auf 8–12 Stunden pro Tag begrenzt, was die Blutzuckerregulation verbessert, Entzündungen reduziert und den Blutdruck senkt.

Schlaf ist wichtig – wirklich wichtig!

Guter Schlaf ist entscheidend für einen gesunden Blutdruck. Schlechter Schlaf oder Schlafstörungen wie Schlafapnoe und Schlaflosigkeit können Bluthochdruck verschlimmern.37,38

Die Verbesserung der Schlafqualität – wie regelmäßiger Schlaf, das Vermeiden von Bildschirmen vor dem Schlafengehen und das Einhalten eines festen Schlafplans – konnte bis zu 18 % der Bluthochdruckfälle verhindern.39

In einer Studie konnten Menschen mit frühem Bluthochdruck, die weniger als 7 Stunden pro Nacht schliefen, ihren Blutdruck um 14 mmHg systolisch und 8 mmHg diastolisch senken, indem sie ihren Schlaf einfach um etwa 35 Minuten pro Nacht verlängerten.40

—-> Möchtest du deinen Schlaf verbessern? Schau dir unseren Schlafleitfaden mit einfachen Tipps an.

Vermeide Rauchen und begrenze den Alkoholkonsum.

Das Aufgeben des Rauchens führt innerhalb von Wochen bis Monaten zu signifikanten Senkungen des Blutdrucks, sowohl des systolischen als auch des diastolischen Wertes, und zwar unabhängig von Änderungen bei Blutdruckmedikamenten. Bei Rauchern mit Bluthochdruck werden oft Reduzierungen des systolischen Blutdrucks um 5–13 mmHg und des diastolischen Blutdrucks um 2–5 mmHg über einen Zeitraum von 12 Wochen bis zu einem Jahr beobachtet.41

Studien zeigen, dass Personen, die mehr als sechs alkoholische Getränke pro Tag tranken und ihren Konsum halbierten, ihren systolischen Blutdruck um etwa 5,5 mmHg senkten. Auch moderate Trinker profitieren von einer Reduzierung, wenn auch in kleinerem Maße. Diese positiven Effekte sind besonders bei Menschen mit bereits bestehendem Bluthochdruck spürbar.42

FAZIT

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine häufige, aber oft stille Erkrankung, die das Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Nierenversagen und Demenz erheblich erhöht. In Deutschland betrifft er etwa jeden dritten Erwachsenen, und die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen steigt. Wichtige Risikofaktoren sind eine schlechte Ernährung, körperliche Inaktivität, Übergewicht, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Stress und Schlafmangel. Glücklicherweise kann Bluthochdruck oft verhindert – oder sogar umgekehrt – werden durch nachhaltige Änderungen des Lebensstils wie regelmäßige Bewegung, gesundes Gewichtmanagement, eine ausgewogene Ernährung, verbesserten Schlaf und das Reduzieren schädlicher Gewohnheiten. Die Behandlung von Bluthochdruck bedeutet nicht immer, sich ausschließlich auf Medikamente zu verlassen. Mit den richtigen Änderungen in deinen täglichen Gewohnheiten – besonders wenn sie miteinander kombiniert werden – kannst du die Kontrolle über deinen Blutdruck übernehmen, deine langfristige Gesundheit verbessern und oft deinen Medikamentenbedarf reduzieren oder sogar ganz eliminieren.

QUELLENANGABEN

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