Warum Ernährung wichtig ist
Lieber Kunde, Patient und/oder (Fach-)Arzt,
Warum unsere westliche Ernährung Menschen tötet!? Diese Aussage mag zunächst provokant klingen, doch in diesem Beitrag werden wir Ihnen die Beweise dafür liefern. Wir zeigen auf, wie die typischen Ernährungsgewohnheiten in westlichen Ländern sich negativ auf die Gesundheit auswirken und welche Konsequenzen dies für unser Leben haben kann.
Evolution
Gesunde Ernährung ist ein wichtiges Thema, doch wir leben heute in einer Welt, die oft alles andere als gesund ist – einer Welt, in der wir uns schleichend vergiften. Während wir früher als Jäger und Sammler lebten und auch mal Tage ohne Nahrung auskommen mussten, erledigen wir heute bequem unsere Einkäufe im Supermarkt. Unsere Ernährung hat sich durch den globalen Wandel hin zu einer industriellen Ernährungsweise entwickelt, die von tierischen und hoch verarbeiteten Produkten geprägt ist. Trotz der großen Lebensmittelauswahl und fortschrittlicher medizinischer Versorgung wird der Mensch immer kranker. Fertiggerichte und verarbeitete Mahlzeiten mit Stoffen wie Zucker, Konservierungsstoffen und Transfetten sind allgegenwärtig und fördern gesundheitliche Probleme. Ein Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt alarmierende Entwicklungen: Die tägliche Kalorienzufuhr lag im Jahr 1924 noch bei 2135 kcal im Jahr. Heute nehmen wir im Schnitt 3600 kcal zu uns – ein Zuwachs von ca. 69%. Gleichzeitig sank die tägliche Bewegung drastisch – von etwa 20 km pro Tag (1924) auf nur noch 800 m pro Tag (2024), ein Rückgang von 96%!
Kurz gesagt: Wir nehmen fast das doppelte an Kalorien zu uns, bewegen uns aber um das 25-fache weniger. Vergleicht man diesen Lebensstil mit dem Autofahren, wird es deutlich: Wir „tanken“ mehr, obwohl wir weniger “fahren”!
Ernährung ist Gesundheit und Gesundheit ist Ernährung
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass der Großteil der heute verbreiteten Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, eng mit unserer Ernährung zusammenhängen. Ernährungswissenschaftler betonen, dass der Verzehr unverarbeiteter Lebensmittel entscheidend für unsere physische und psychische Gesundheit ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass nichtübertragbare Krankheiten (z.B. Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen) jedes Jahr 41 Millionen Menschen töten, was 71% aller Todesfälle weltweit entspricht.8 Eine der größten Längsschnittstudien die dazu durchgeführt wurde, berichtete 2017 sogar von 73,4%.18
Dadurch ergeben sich zahlreiche (Wohlstands-)Erkrankungen
- Herz Kreislauf Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, Bluthochdruck)
- Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes Mellitus, Adipositas, Metabolisches Syndrom)
- Krebserkrankungen
- Psychologische und neurologische Erkrankungen (z.B. Depression, Demenz)
- Muskuloskelettale Erkrankungen (z.B. Rückenschmerzen, Osteoporose, Arthrose)
- Gastrointestinale Erkrankungen (z.B. Reizdarmsyndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Fettleber)
- Autoimmunerkrankungen (z.B. Multiple Sklerose, Hashimoto-Thyreoiditis)
- Suchterkrankungen (z.B. Alkohol-/Nikotin Abhängigkeit, Essstörungen)
- Hauterkrankungen (z.B. Psoriasis, Neurodermitis, Akne)
- Urologische und reproduktive Erkrankungen (z.B. Unfruchtbarkeit, Polyzystisches Ovarsyndrom, Harnwegsinfektionen)
- Augenkrankheiten (z.B. Altersbedingte Makuladegeneration, Grauer/Grüner Star)
- Zahn- & Mundgesundheitserkrankungen (z.B. Paradontitis, Karies)
- Weitere Erkrankungen (z.B. Chronisches Fatigue Syndrom, Endometriose, Schilddrüsenüber-/Schilddrüsenunterfunktion)
Eine Studie aus dem Jahr 2013 zeigt einen deutlichen Trend. Ein starkes Wachstum aller chronischen Erkrankungen innerhalb der letzten 10 Jahren. Dies liegt nicht nur an unserer Ernährung, aber der Wechsel zu einer westlichen Ernährungsweise, wie wir sie heute kennen steht klar im Zusammenhang mit dem Anstieg dieser Erkrankungen.3,4,5,6,7
Trotz dieser alarmierenden Statistiken hinkt das öffentliche Bewusstsein für die Gesundheitsrisiken westlicher Ernährungsweisen hinterher. Staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Risiken sind selten Teil der politischen Agenda und die Auswirkung unserer Ernährung auf die Gesundheit steht wie ein Elefant im Raum. Zum Beispiel sind die schädlichen Auswirkungen des Rauchens allgemein bekannt und die WHO sowie politische Entscheidungsträger haben darauf reagiert. Die Beweise für die schädlichen Auswirkungen der westlichen Ernährung sind ebenso stark, doch die öffentliche Wahrnehmung ist gering, und politische Maßnahmen fangen gerade erst an, Bewusstsein zu schaffen. So wurden z.B. im Jahr 2018 Transfette in den USA verboten und in der EU die Verbreitung per Grenzwert (2020) eingeschränkt. Jedoch zeigten bereits in den 1950er Jahren erste Untersuchungen alarmierende Hinweise darauf, dass Transfette gesundheitsschädlich sein könnten. Der endgültige Paukenschlag kam dann schon in den 1990er Jahren, als unter anderem die berühmte “Nurses‘ Health Study” unmissverständlich belegte, dass Transfette Risiko für Herzkrankheiten drastisch erhöhen können.1 Für die Umsetzung mussten jedoch erst 30 Jahre vergehen!
Allein durch eine gesunde Ernährungsweise sind wir in der Lage, unsere Lebensdauer um 10 Jahre zu verlängern.9 Jedoch können wir nicht nur unsere Lebensdauer, sondern auch unsere Lebensqualität maßgeblich verbessern. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass wir das Risiko für die häufigsten chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich senken können. Indem wir bestimmte Faktoren berücksichtigen, lässt sich das Risiko, an diesen Krankheiten zu erkranken, um 70% bis 90% reduzieren:10
- Gesunde qualitative Ernährung
- Regelmäßige Bewegung
- Nicht Rauchen
- Normales Körpergewicht (BMI von 18,5-24,9) wobei das Verhältnis von Körperfett zu Muskelmasse eine wichtige Rolle spielt
Natürlich gibt es weitere Faktoren, die zum Ausbruch dieser Erkrankungen beitragen, wie unsere Genetik, jedoch ist diese nicht zu beeinflussen! Wir sollten uns also auf die Dinge konzentrieren, welche wir bewusst steuern und beeinflussen können, um unsere Gesundheit zu verbessern.
Westliche Ernährung?
Die westliche Ernährung, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich im Laufe der Industrialisierung. Die Industrialisierung ist geprägt von stark verarbeiteten Lebensmitteln, hohem Zucker- und Fettgehalt, sowie einem niedrigen Anteil an frischen und unverarbeiteten Zutaten wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Fertiggerichte, gesüßte Getränke und Fast Food sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken, während ballaststoffreiche und nährstoffreiche Lebensmittel immer seltener auf unseren Teller kommen. Gleichzeitig wird mehr Fleisch – vor allem rotes und verarbeitetes Fleisch – konsumiert als je zuvor, während Hülsenfrüchte und pflanzliche Alternativen in den Hintergrund treten.
Verarbeitete Lebensmittel sind oft reich an Kalorien, aber arm an wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen und Ballaststoffen.
Diese Ernährung schadet uns nicht nur, weil sie ungesund ist, sondern auch, weil sie oft so gestaltet ist, dass sie besonders schmackhaft und süchtig machend wirkt. Das führt dazu, dass wir oft mehr essen, als wir eigentlich brauchen.
“Die moderne Ernährung ist wie ein ständiges Feuerwerk aus Kalorien – bunt und aufregend, aber langfristig nur Rauch und Asche für unseren Körper.“
Die NOVA Liste
Die NOVA-Klassifikation ist ein einfaches System, das dabei hilft, Lebensmittel nach ihrem Verarbeitungsgrad einzuordnen. Mit der NOVA-Klassifikation bekommst du einen klaren Leitfaden an die Hand, um besser zu verstehen, was du isst.
Die Einteilung zeigt dir, welche Lebensmittel du bevorzugen solltest und welche besser nur gelegentlich auf deinem Teller landen sollten. Lebensmittel aus niedrigeren NOVA-Stufen, wie frisches Obst und Gemüse, sind meist nährstoffreicher und können dazu beitragen, langfristig Krankheiten vorzubeugen. Hochverarbeitete Lebensmittel dagegen enthalten oft große Mengen an Zucker, Salz, ungesunden Fetten oder künstlichen Zusatzstoffen, die das Risiko für Übergewicht und chronische Erkrankungen erhöhen.
Mit wenig Aufwand erreichst du somit eine bewusste Ernährungsweise. Beim Einkaufen oder Kochen hilft sie dir dabei, eine gesunde Balance zwischen unverarbeiteten, minimal verarbeiteten und industriell stark verarbeiteten Lebensmitteln zu finden.
Die vier Stufen der NOVA-Klassifikation
Stufe 1: Unverarbeitete oder minimal verarbeitete Lebensmittel
Natürliche Lebensmittel, welche nur leicht verändert werden, z. B. gewaschen, geschält, geröstet, geschnitten, getrocknet.
- Früchte, Gemüse, Samen, Nüsse,
- Roher Fisch oder Fleisch (Unterscheiden nach Herkunft z.B. Antibiotikagabe, Futterart, Haltungsform etc.)
- Tierische Produkte (Eier, Milch)
- Naturreis, Linsen, Haferflocken, Vollkorn
Diese Lebensmittel sind die Basis einer gesunden Ernährung, da sie viele essenzielle Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten.
Stufe 2: Verarbeitete kulinarische Zutaten
Produkte, die aus der Natur gewonnen werden und zum Kochen oder Würzen verwendet werden. Sie werden oft isoliert oder konzentriert (z.B. gepresst, raffiniert) aber nicht stark verändert.
- Pflanzliche Öle wie Oliven- oder Rapsöl
- Honig oder Ahornsirup
- Salz und Mehl
Sie sind dazu gedacht, deine Mahlzeiten zuzubereiten, sollten aber sparsam verwendet werden.
Stufe 3: Verarbeitete Lebensmittel
Diese Lebensmittel bestehen aus einer Kombination von Zutaten aus Stufe 1 und 2 und sind oft durch einfache Verfahren wie Konservierung oder alkoholfreie Gärung haltbar gemacht.
- Brot, das nur aus Mehl, Wasser, Salz und Hefe besteht
- Käse, der aus Milch und Salz hergestellt wird
- Eingelegtes Gemüse
- Konfitüre
Können als Ergänzung dienen, sollten aber nicht die Basis deiner Ernährung bilden.
Stufe 4: Hochverarbeitete Lebensmittel
Industrielle Produkte mit Zusatzstoffen wie Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker oder künstliche Aromen. Diese Lebensmittel sind oft stark verändert, enthalten viele Kalorien und wenig Nährstoffe.
- Softdrinks und gesüßte Getränke
- Fertiggerichte wie Tiefkühlpizza oder Tütensuppen
- Süßigkeiten aber auch Fruchtjoghurts
- Cerealien
Diese Produkte sollten weitestgehend vermieden werden, da sie das Risiko für Übergewicht, Diabetes und andere Gesundheitsprobleme erhöhen können.
Entwicklung Körpergewicht Deutschland
In Deutschland ist das durchschnittliche Körpergewicht in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen, wie die Grafik unten zeigt. Heute haben ungefähr die Hälfte der Erwachsenen Übergewicht und ¼ leiden an Adipositas. Dieser Anstieg führt zu einem höheren Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck sowie zu neuen Herausforderungen für das Gesundheitssystem, etwa durch vermehrte Krankheitsausfälle. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig:
- Ernährung
- Bewegungsmangel
- Stress und Schlafmangel
- Psychologischer Faktor
Die WHO erklärte Fettleibigkeit (Adipositas) 1997 zur Epidemie. Das Einzige, was sie zur Pandemie abgrenzt, ist die fehlende Übertragbarkeit. Man könnte also von einer globalen Epidemie reden (kurze Erinnerung: die spanische Grippe oder auch Cholera galten ebenfalls als Pandemie). Seit dieser Erklärung sind Stoffwechselstörungen weltweit erheblich angestiegen, was sowohl die Gesundheit von Kindern als auch Erwachsenen betrifft. Laut dem World Obesity Atlas 2023 sind derzeit 38 % der Weltbevölkerung übergewichtig oder fettleibig und diese Zahl soll bis 2035 auf ca. 51 % steigen.1
Adipositas
Adipositas wird auch als Fettleibigkeit oder starkes Übergewicht bezeichnet. In den letzten Jahrzehnten hat die Entwicklung von Adipositas weltweit zugenommen, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Neben einer verringerten körperlichen Aktivität in unserem Alltag, was zu einer veränderten Energiebilanz geführt hat, konsumieren wir kalorienreiche und nährstoffarme Lebensmittel, die häufig große Mengen an Zucker und Fett enthalten. Daneben hat sich unsere Portionsgröße deutlich vergrößert, was zu einer unbewussten Kalorienaufnahme führt. Somit gilt Adipositas heutzutage als einer unserer größten Gesundheitsprobleme und ist ein Risikofaktor für viele andere Erkrankungen. Weltweit hat sich Adipositas verdreifacht. Aktuell sind ca. 1.9Mrd Erwachsene und 340 Mio Kinder von Übergewicht betroffen. In Deutschland sind 67% (ca. 27.5Mio) der Männer und 53% (ca. 22.3Mio) der Frauen von Übergewicht betroffen. Im Juli 2023 veröffentlichte die WHO ihren Beschleunigungsplan zur Bekämpfung von Fettleibigkeit und räumte ein, dass kein Land auf dem Weg ist, die globalen Ziele in dieser Epidemie zu erreichen. Sie wies zudem auf geschätzte jährliche globale Kosten von 990 Milliarden US-Dollar aufgrund von Fettleibigkeit in den kommenden Jahren hin.1
Metabolische Erkrankungen
Metabolische Erkrankungen werden auch als “Stoffwechselerkrankungen” bezeichnet und umfassen eine Vielzahl von Störungen, welche durch Fehlfunktionen in den biochemischen Prozessen des Körpers entstehen. Zu den metabolischen Erkrankungen zählen hauptsächlich Diabetes Mellitus Typ 2, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Metabolisches Syndrom (= Kombination aus Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes und Fettstoffwechselstörung), Fettlebererkrankungen. Die metabolischen Erkrankungen sind sehr eng mit unserer modernen Lebens- & Ernährungsweise verbunden und treten hauptsächlich in Bevölkerungen auf, die sich von stark verarbeiteten Lebensmitteln ernähren. Anhand der Grafik sieht man, dass die Häufigkeit auch in Deutschland stark angestiegen ist. Als mögliche Gründe für diesen Anstieg vermutet man den gestiegenen Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln, welche oftmals Zucker, gesättigte Fette und ungesunde Zusatzstoffe enthalten.
Stark verarbeitete Lebensmittel
Stark verarbeitete Lebensmittel (engl.: Ultra-Processed-Food) sind Lebensmittel, die stark industriell verarbeitet wurden und oftmals viele künstliche Zusatzstoffe (z.B. Farbstoffe, Emulgatoren, Stabilisatoren) enthalten, um sie sowohl im Geschmack als auch in der Haltbarkeit zu verbessern. Außerdem sind diese Lebensmittel oftmals kalorienreich, haben hohe Mengen an Zucker, ungesunde Fette & Salz, wenig Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Bekannte Beispiele für UPF sind Limonade, Chips, Fertigprodukte, Süßigkeiten, verarbeitetes Fleisch (z.B. Wurst, Nuggets), (aromatisierte) Joghurtprodukte. Ein weiterer Grund für den starken Anstieg von Ultra-Processed-Food ist das Werbeverhalten der Lebensmittelindustrie, welche viel Geld darin investiert, um diese Lebensmittel u.a. ansprechender erscheinen zu lassen im Vergleich zu frischen Lebensmitteln.
Zuckerkonsum
Die Statistiken belegen, dass unser Zuckerkonsum im Laufe der Zeit um das 14-fache angestiegen ist (siehe Grafik). Zucker ist nicht nur süß – er ist auch eine tickende Zeitbombe für unsere Gesundheit. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken hat in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen und geht Hand in Hand mit der explosionsartigen Zunahme von Fettleibigkeit. In den USA ist die Adipositasrate von nur 15 % im Jahr 1970 auf fast 40 % im Jahr 2015 hochgeschossen. Kinder und Jugendliche, die früh Zucker konsumieren, legen oft den Grundstein für lebenslange Gewichtszunahme und gesundheitliche Probleme. Jugendliche, die regelmäßig Zucker konsumieren, weisen eine deutliche Zunahme des Body-Mass-Index (BMI) auf, insbesondere bei einer fortgesetzten Zuckeraufnahme während der Pubertät.14,15,16
Der übermäßige Konsum von Zucker, insbesondere Fruktose, trägt außerdem zu erheblichen Stoffwechselstörungen bei. Zu den häufigsten Auswirkungen gehören Insulinresistenz und eine nicht-alkoholische Fettleber. Diese Stoffwechselstörungen erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dieses Risiko kann ebenfalls bestehen, auch wenn man auf seine Gesamt Kalorienaufnahme achtet. Darüber hinaus wirkt sich der Zuckerkonsum negativ auf die kognitive Gesundheit aus. Der chronische Konsum beeinträchtigt Gedächtnis und Lernfähigkeit und kann sogar suchtähnliche Verhaltensweisen auslösen – es ist eine süße Droge.
Die Konsequenzen sind verheerend: Weltweit sterben jedes Jahr rund 184.000 Menschen an Krankheiten, die direkt mit Zucker in Verbindung stehen – darunter Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten. Besonders betroffen sind Länder mittleren Einkommens, in denen die Menschen zunehmend auf billige, stark verarbeitete Lebensmittel angewiesen sind. Zucker ist also nicht nur ein Gesundheitsrisiko – er ist ein globales Problem.18
Take Home Message
Unsere Ernährung spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit. Mit einer bewussteren Auswahl hochwertiger Zutaten und dem Verzicht auf übermäßig zuckerhaltige und fetthaltige Lebensmittel können wir vielen Krankheiten vorbeugen. Indem wir mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte in unsere Ernährung integrieren und uns mit Wissen über gesunde Ernährung ausstatten, schaffen wir die Grundlage für ein gesundes Leben. Denn: Ernährung ist nicht nur wichtig – sie ist ein wesentlicher Teil der Lösung für ein gesundes und nachhaltiges Wohlbefinden. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen diese Lösung finden. Doch bereits Hippokrates sagte: „Bevor du jemanden heilst, frage ihn, ob er bereit ist, die Dinge aufzugeben, die ihn krank machen.”
QUELLENANGABEN
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