Multiple Sklerose
SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT MULTIPLER SKLEROSE?
Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen.
3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit
WAS IST MULTIPLE SKLEROSE?
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems. Als “Krankheit mit tausend Gesichtern“ kann MS bei jedem oder jeder Betroffenen unterschiedlich verlaufen und verschiedene Symptome hervorrufen. Weltweit leben etwa 2,8 Millionen Menschen mit MS, wobei die Häufigkeit der Erkrankung mit zunehmender Entfernung zum Äquator steigt. Obwohl bisher keine Heilung gefunden wurde, können moderne Behandlungsmethoden und eine Anpassung des Lebensstils die Symptome erheblich lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
WIE ENTSTEHT DIE PROBLEMATIK?
Die Ursachen von Multipler Sklerose (MS) sind noch nicht vollständig geklärt. Typischerweise tritt MS zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr auf, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.
Es wird angenommen, dass sowohl Umwelt- als auch genetische Faktoren zur Entstehung von MS beitragen.8,12,13 Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel, oft bedingt durch mangelnde Sonnenlichtexposition, ist ein bedeutender Risikofaktor. Statistiken zeigen, dass die MS-Häufigkeit mit zunehmender Entfernung vom Äquator steigt. In Deutschland hat etwa jeder dritte Mensch einen Vitamin-D-Mangel.10,12,13
Auch eine frühere Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) erhöht das Risiko. Fast 100% der MS-Patienten weisen Antikörper gegen EBV auf, was bemerkenswert ist, obwohl insgesamt ca. 90% der Gesamtbevölkerung sich im Leben mit dem EBV-Virus infizieren. Die Infektion kann das Immunsystem modulieren, was zur Entstehung beitragen kann, doch EBV allein kann nicht als Auslöser für MS betrachtet werden.10,13
Weitere Risikofaktoren umfassen Adipositas in der Jugend, Rauchen sowie Lebensstilfaktoren wie ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel, die sowohl die Entstehung als auch den Verlauf der Krankheit beeinflussen.11,12,13
MS ist keine Erbkrankheit! Man kann nur eine Neigung zur Erkrankung vererben, nicht aber die Krankheit selbst. Vor allem Gene, die das Immunsystem betreffen, werden weitervererbt und können das Risiko erhöhen, an MS oder anderen Autoimmunerkrankungen zu erkranken.
WAS PASSIERT BEI MULTIPLER SKLEROSE
MS ist eine autoimmunbedingte demyelinisierende und neurodegenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), die das Gehirn und das Rückenmark betrifft. Dies bedeutet Folgendes:
Autoimmunerkrankung:
-
- Das Immunsystem, das normalerweise den Körper vor Krankheiten schützt, ist bei MS fehlgeleitet. Es greift irrtümlicherweise die eigenen Nervenzellen und deren Schutzschicht, das Myelin, an.
Demyelinisierung:
-
- Myelin ist die schützende Hülle um die Nervenfasern, die die schnelle und effiziente Weiterleitung von Nervensignalen ermöglicht. Bei MS wird diese Myelinschicht durch Entzündungen beschädigt oder zerstört.
- Ohne intaktes Myelin verlangsamt sich die Signalübertragung entlang der Nerven oder sie unterbricht. Dies kann zu motorischen und sensorischen Störungen wie Muskelschwäche, Taubheitsgefühl und Koordinationsproblemen führen.
Neurodegeneration:
-
- Neurodegeneration bezieht sich auf den fortschreitenden Verlust von Nervenzellen und deren Fasern im zentralen Nervensystem. Durch wiederholte oder schwere Demyelinisierung verlieren Nervenzellen allmählich ihre Funktion und sterben ab.
- Dies führt zu anhaltenden neurologischen Beeinträchtigungen, die im Laufe der Zeit schlimmer werden können.
SYMPTOME
Bei der schubförmigen MS treten die Symptome in sogenannten Schüben auf, die mindestens 24 Stunden ununterbrochen anhalten müssen, um als solche definiert zu werden. Zur Diagnose müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen und mindestens zwei separate Schübe nachgewiesen werden.
Häufige anfängliche Symptome eines Schubes:
- Motorische Störungen: Lähmungen, Muskelschwäche, Spastizität.42
- Sehstörungen: Verschwommenes Sehen, Schmerzen beim Bewegen des Auges (Sehnerventzündung).42
- Gefühlsstörungen: Kribbeln, Taubheitsgefühle.42
- Gleichgewicht und Koordination: Gleichgewichtsstörungen, Koordinationsprobleme.42
- Blasen- und Darmfunktionsstörungen: Häufiger Harndrang, Inkontinenz, Verstopfung, Probleme beim Wasserlassen.41
Weitere belastende Symptome:
- Fatigue: Erschöpfung, Energiemangel, Schläfrigkeit, verstärkt durch Wärme (Uthoff-Phänomen).39
- Kognitive Beeinträchtigungen: Aufmerksamkeitsdefizite, langsame Informationsverarbeitung, Beeinträchtigungen des Langzeitgedächtnisses.40
- Emotionale Störungen: Höheres Risiko für Depressionen und andere Stimmungsstörungen.
Unsichtbare Symptome:
Stille Läsionen: Schäden im Gehirn, die keine offensichtlichen Symptome verursachen und oft erst im MRT sichtbar werden. Diese Läsionen können kompensiert werden oder zu klein sein, um sofort Symptome zu verursachen.36,37,38 Daher kommt es nicht selten vor, dass die Krankheit bereits eine Zeit unentdeckt aktiv ist, bevor man die ersten Symptome bemerkt.
Viele dieser Symptome können durch den Krankheitsprozess selbst oder durch die damit einhergehende reduzierte körperliche Aktivität und Lebensstil-Faktoren verursacht werden.49
UNTERSUCHUNG BEI MULTIPLER SKLEROSE(MS) – RELEVNAZ FÜR DIE PHYSIOTHERAPIE
Bei Verdacht auf Multiple Sklerose (MS) durchlaufen die Patient:innen verschiedene ärztliche Untersuchungen, um die Diagnose zu bestätigen. In der Physiotherapie ist es wichtig, sich auf die Aspekte zu konzentrieren, die den Behandlungsplan und die Patientenbetreuung beeinflussen. Hier sind die wesentlichen Punkte:
- Magnetresonanztomographie (MRT):29
- Relevanz: Zeigt Läsionen im zentralen Nervensystem, die durch MS verursacht werden. Diese können Hinweise darauf geben, welche Funktionen möglicherweise beeinträchtigt sind und wo die Therapie ansetzen sollte.
- Patientenwissen: Diese Bilder geben Aufschluss über die Schädigung von Nervenbahnen und helfen zudem, den Fortschritt der Krankheit zu überwachen.
- Lumbalpunktion:30
- Relevanz: Entnimmt Nervenwasser zur Analyse von Entzündungen im zentralen Nervensystem. Dies unterstützt die Diagnose, ist aber für die direkte physiotherapeutische Arbeit weniger relevant.
- Patientenwissen: Es hilft, das Verständnis der entzündlichen Natur von MS zu vertiefen.
- Tests zur Nervenfunktion:
- Nervenleitgeschwindigkeitstests und Visuell Evozierte Potenziale (VEP):
- Relevanz: Messen, wie gut Nerven Signale weiterleiten. Dies kann erklären, warum Patienten bestimmte Symptome wie Sehstörungen oder Empfindungsstörungen haben.
- Patientenwissen: Diese Tests zeigen, wie Nerven durch MS beeinträchtigt sind und warum bestimmte motorische oder sensorische Funktionen betroffen sein können.
- Optische Kohärenztomographie (OCT):
- Relevanz: Untersucht die Sehnerven auf Entzündungen. Relevant für Patienten mit Sehstörungen.
- Patientenwissen: Dieser Test zeigt auf, dass Sehprobleme durch MS die Bewegungskoordination und das Gleichgewicht beeinträchtigen können.
- Physiotherapeutische Relevanz der Diagnostik:
- Funktionsanalyse: Die Untersuchungsergebnisse geben Hinweise darauf, welche Körperbereiche und Funktionen besonders betroffen sind und welche spezifischen Probleme (z.B. Muskelschwäche, Koordinationsprobleme) in der Physiotherapie behandelt werden sollten.
- Individuelle Therapieplanung: Die Diagnostik hilft dabei, einen maßgeschneiderten Behandlungsplan zu erstellen, der auf die individuellen Bedürfnisse und Beeinträchtigungen der Patient:innen eingeht.
VERLAUF UND PROGNOSE
Verlaufsformen31,32
- Klinisch isoliertes Syndrom (CIS):
- Einzelner Vorfall neurologischer Symptome, ohne zweite Episode, noch keine diagnostizierte oder zu behandelnde MS
- Rezidivierend-Remittierende-MS (RRMS; Rezidivierende MS):
- Häufigste Form der MS und oft initiales Stadium (85%)
- Episoden von Symptomen die ganz oder teilweise zurückgehen: 1,1 Schübe/Jahr zu Beginn, später seltener
- Sekundär progressive MS (SPMS):
- Zunahme dauerhafter neurologischer Ausfälle
- Stärkerer Funktionsverlust unabhängig von aktiven Schüben
- entwickelt sich bei ca. 2 – 3% der RRMS- Patienten
- Primär progressive MS (PPMS):
- Von Beginn an stetige Verschlechterung ohne Schübe
- Eher selten (10 – 15%)
MS ist derzeit nicht heilbar, jedoch gut erforscht. Der Krankheitsverlauf variiert stark und ist schwer vorhersagbar. Dank moderner Medikation führt MS heute in weniger als 5% der Fälle zu schweren Behinderungen.8
- Schubförmiger Verlauf: Häufiger Übergang zu chronischer, langsamer Verschlechterung im Krankheitsverlauf
- Inaktivität und Lebensstil: MS kann zu einem inaktiven Lebensstil führen, was die allgemeine Belastbarkeit und Muskelkraft weiter reduziert und das Risiko für eine Verschlechterung erhöht.14
Einfluss der frühen Behandlung:
Eine frühzeitige Diagnose und sofortige medikamentöse Behandlung verbessern die Prognose erheblich. Studien zeigen, dass Patient:innen, die früh behandelt werden, eine langsamere Krankheitsprogression erleben und im Alter weniger Einschränkungen haben.33
- Behandlungsbeginn innerhalb von 6 Monaten: Ein früher Start der Behandlung reduziert das Risiko für langfristige Einschränkungen deutlich im Vergleich zu einem späteren Beginn.34
- Frühe MRT-Befunde: Wenn das erste MRT bereits Läsionen zeigt, könnte dies auf eine aggressive MS hinweisen, die schneller fortschreitet. Es könnte bedeuten, dass eine vielleicht schon längere und unbemerkte Krankheitsaktivität stattgefunden hat, jedoch in Bereichen des Gehirns, die keine sofort erkennbaren Symptome verursachen.
Hirnatrophie:
MS beschleunigt den Abbau von Gehirnmasse. Während das Gehirn gesunder Erwachsener jährlich um 0,1-0,3% schrumpft, kann dieser Wert bei MS-Patienten 0,5-1% pro Jahr betragen.50 Eine erhöhte Hirnatrophie ist ein wichtiger Faktor für die langfristige Behinderung bei MS.51
MYTHEN
MS ist eine Erbkrankheit
MS wird nicht wie eine typische Erbkrankheit weitergegeben. Es gibt kein einzelnes Gen, das direkt von den Eltern auf die Kinder übertragen wird und dann die Krankheit auslöst.
Wie im früheren Absatz bereits beschrieben, ist Multiple Sklerose eine Erkrankung, die durch eine Kombination von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren63,64 ausgelöst wird. Es werden also Gene vererbt, die das Risiko auf das Entstehen der MS leicht erhöhen können. Diese Gene allein können jedoch nicht die MS auslösen, sondern agieren im Zusammenhang mit Umweltfaktoren (geografische Lage, Vitamin-D-Spiegel, Viren). Auch ohne bekanntes familiäres Risiko kann bei entsprechenden Umweltbedingungen eine MS entstehen. Eine große Studie in Dänemark zeigt, dass das Risiko, an MS zu erkranken, 7-mal höher ist, wenn aus dem ersten Verwandtschaftsgrad (Eltern, Geschwister) bereits jemand an MS erkrankt ist.44 Das Grundrisiko an MS zu erkranken beträgt in der Allgemeinbevölkerung 0,3%, für Verwandte ersten Grades jedoch 2-3%.
Für die Erläuterung weiterer Umweltfaktoren, lese dir den Abschnitt zur Entstehung der Erkrankung durch.
MS = Muskelschwund?
Die Abkürzung MS wird häufig falsch interpretiert mit dem Ausdruck “Muskelschwund”. Diese Erkrankung (Muskelatrophie, Muskeldystrophie) hat nichts mit Multipler Sklerose zu tun. Bei Multipler Sklerose sind nicht primär die Muskeln betroffen, sondern die Schutzummantelung der Nerven, wodurch neurologische Symptome entstehen. Muskeldystrophie hingegen ist eine genetische Erkrankung, die -oft schon beginnend in der Kindheit- zu fortschreitender Muskelschwäche und Muskelabbau führt.
Innerhalb von 5 Jahren sitzt man im Rollstuhl
Wie im Absatz zum Verlauf der Krankheit bereits beschrieben: Der Verlauf und das Beschwerdebild der Erkrankung sind SEHR unterschiedlich und dadurch kaum zu vergleichen. Heutzutage kommt es durch moderne Medikation in weniger als 5% der Fälle zu einer schweren Behinderung.8 Ebenso ist MS eine Erkrankung, in der viel geforscht wird und sich in den letzten Jahren viel getan hat bezüglich einer schnellen und besseren Diagnostik und somit einem schnellen Start in die medikamentöse Therapie.35
Die Lebenserwartung bei MS-Erkrankten ist heutzutage fast „normal“. Das Risiko auf körperliche oder geistige Behinderungen oder Einschränkungen kann in Verbindung gebracht werden mit der Zeit der unentdeckten und nicht therapierten MS.
Krafttraining verstärkt die Spastik
Dieser Mythos kann nicht nur widerlegt werden, sondern es ist sogar das Gegenteil der Fall. Krafttraining verbessert die Muskelfunktion bei einer Spastik.5,65
In einer Studie wurde 3x wöchentliches exzentrisches Krafttraining mit 70% der Maximalkraft durchgeführt. Hierbei wurden positive Effekte hinsichtlich der Kraft, Beweglichkeit und der Gelenkpositionen festgestellt.5
Man darf beim Training nicht mehr bis an seine Grenzen gehen
Sport löst keine Krankheitsschübe aus! Hierbei ist egal, in welcher Intensität oder in welchem Ausmaß Sport durchgeführt wird.9
Einzig die Symptome der MS können durch Erschöpfung und Erhöhung der Körpertemperatur beim Sport zeitweise verstärkt werden.15 Dieses Phänomen trägt den Namen Uhthoff-Phänomen. Bei 40% der Patienten treten nach dem Sport Symptome auf, die sich aber in 85% der Fälle innerhalb von 30-60 min zurückbilden.
Eine dauerhafte Trainingsüberlastung kann insgesamt das Verletzungsrisiko erhöhen, jedoch auch beim gesunden Menschen.
Insgesamt hat ein Krafttraining positive Auswirkungen auf so viele Bereiche der MS Symptomatik, wie Fatigue, Gleichgewicht, Spastik, Sauerstoffaufnahme, Muskelkraft, Laufstrecke, Lebensqualität und ebenfalls auf die Krankheitsbewältigung.2,3,6,8,9,10,11,12,13,14,15 Diese Effekte sind bei intensivem Training deutlich größer als bei milden bis moderaten Trainingseinheiten.16,17,18,19,20
Vitamin D supplementieren hilft bei MS
Eine Vitamin-D-Supplementierung ist grundsätzlich für alle Einwohner Deutschlands von Vorteil, da wir insgesamt an einem chronischen Vitamin D Mangel leiden. Es gibt Hinweise darauf, dass die Vitamin-D-Supplementierung die Schubrate und das Immunsystem positiv beeinflussen kann. Es wird jedoch nur als eine ergänzende Therapie empfohlen. Bei MS-Erkrankten wird eine Dosis von 40.000 IU am Tag als sicher befunden, es gibt jedoch keine Langzeitstudien. Es ist insgesamt noch Forschung nötig, um hier Aussagen über Dosierung, Effekt und langfristige Auswirkungen machen zu können.
WAS KANNST DU ALS PATIENT:IN ODER ÄRZT:IN VON UNS ERWARTEN?
Unsere Behandlung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese deiner gesamten Krankheitsgeschichte. Ein vollständiges Bild, inklusive Nebenerkrankungen, Ernährungsstatus und weiteren Lebensstilfaktoren, ist unerlässlich. Es ist auch sehr wichtig, über deinen Medikamentenstatus informiert zu sein, da verschiedene Medikamente, insbesondere Kortison, die Belastbarkeit negativ beeinträchtigen können.
Im nächsten Schritt wird der IST-Zustand dargestellt. Dies geschieht durch funktionale Tests, Fragebögen, Inbody-Messungen (Körperzusammensetzung), sowie die Erhebung von Daten über den Ernährungsstatus, Schlaf, Aktivität und Krafttests der großen Muskelgruppen. Basierend auf diesen Informationen erstellen wir einen individuellen Behandlungsplan, der sich an den Zielen der Patienten orientiert. Hierbei stehen Funktionalität im Alltag, der Erhalt oder das Erreichen größtmöglicher Selbstständigkeit sowie medizinische, berufliche, soziale und mentale Ziele im Fokus.
Sowohl akut nach einem Krankheitsschub als auch langfristig wird die Behandlung durch Trainingstherapie gestaltet. Eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining wird empfohlen. Studien zeigen, dass Menschen mit eingeschränkter Muskelfunktion und reduzierter Kraft eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine beeinträchtigte Lebensqualität zu erfahren. Auch das Risiko für Nebenerkrankungen ist erhöht.45,46 Krafttraining hat zudem positive Auswirkungen auf Gehleistung, Spastik, Müdigkeit, Gleichgewicht, Ausdauer, depressive Verstimmungen, den allgemeinen Krankheitsverlauf und die Krankheitsaktivität.2, 3, 5, 6, 8,9,10,11,12,13,14,15,48 Regelmäßige körperliche Aktivität hat auch positive Effekte auf das Nervensystem. Sie verbessert das Umfeld des Nervensystems, was die Regeneration der Myelinscheide ermöglicht. Es werden Wachstumsfaktoren und Enzyme ausgeschüttet, die zur Verhinderung und Behandlung der Demyelinisierung beitragen.7
Wie im Verlauf beschrieben, baut das Gehirn von MS-Erkrankten schneller ab als das Gehirn von Gesunden. Kraft- und Ausdauertraining kann diesem Prozess entgegenwirken. Studien haben gezeigt, dass sowohl Herz-Kreislauf- als auch Krafttraining die Hirnfunktion verbessern. Die Verbindungen im Gehirn, die für Koordination und Bewegung wichtig sind, werden gestärkt.52 Zudem wird die Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Stärke und Zusammenarbeit der Nervenbahnen im Gehirn positiv beeinflusst.53 Training kann auch die Menge der grauen Substanz erhöhen, die für Muskelkontrolle und Sinneswahrnehmung wichtig ist.60,61 Ein 24-wöchiges intensives Krafttraining zeigte, dass das gesamte Hirnvolumen besser erhalten werden konnte und wichtige Bereiche des Gehirns sich vergrößert haben. Diese Patient:innen zeigten auch bessere Leistungen in kognitiven Tests.62
WIE SIEHT TRAINING BEI UNS AUS?
Trainingshäufigkeit und Intensität
Für die Trainingshäufigkeit und -intensität kannst du dich an die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) halten:
- 150 Minuten pro Woche bei moderater Intensität oder
- 75 Minuten pro Woche bei hoher Intensität, zusätzlich zu 2×40 Minuten Krafttraining pro Woche.
Die Intensität der Trainingstherapie sollte an die individuelle Belastbarkeit des Patienten angepasst werden. Studien zeigen, dass intensive Trainingseinheiten größere Effekte haben als milde bis moderate Einheiten.16,17,18,19,20 Das Training muss dauerhaft fortgeführt werden, um langanhaltende Effekte zu erzielen. Bei Nichtgebrauch gehen die Erfolge nach dem Prinzip „Use it or lose it“ wieder verloren.
Es ist wichtig, mögliche kurzzeitige Verschlimmerungen von MS-Symptomen während und nach dem Training zu identifizieren und zu besprechen, bevor der Trainingsplan durchgeführt wird. Symptome können durch Erschöpfung und erhöhte Körpertemperatur beim Sport zeitweise verstärkt werden.15 Dieses Phänomen, bekannt als Uhthoff-Phänomen, tritt bei 40 % der Patienten auf, klingt aber in 85 % der Fälle innerhalb von 30-60 Minuten wieder ab und ist ungefährlich.
Lebensstil
Der Lebensstil hat einen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von MS. Über einen aktiven Lebensstil hinaus gibt es weitere Stellschrauben, um präventive Effekte zu erzielen:
- Stärkung des Immunsystems: Da viele MS-Medikamente das Immunsystem beeinträchtigen, ist es vorteilhaft, dieses zu stärken.
- Stressabbau: Stress kann MS-Schübe auslösen. Es ist wichtig, Stress zu reduzieren oder einen Ausgleich zu schaffen.
- Guter Schlaf: Qualitativ und quantitativ guter Schlaf ist wichtig für die Regeneration und Belastbarkeit.
Ernährung
Eine gesunde Ernährung spielt eine große Rolle bei der Behandlung von MS:
- Proteinreiche Ernährung: Für den Aufbau und Erhalt der Muskelmasse solltest du 1,5 g Protein pro kg Körpergewicht pro Tag zu sich nehmen.
- Anti-entzündliche Ernährung: Esse reichlich Gemüse, Obst, gesunde Fette, Fisch, mageres Fleisch, Nüsse und Samen. Vermeide entzündungsfördernde Lebensmittel wie solche mit gesättigten Fettsäuren, verarbeitete Lebensmittel, Zucker, Milch- und Weizenprodukte. Eine solche Ernährungsweise kann die Lebensqualität verbessern und Fatigue bei MS reduzieren.54, 55
- Fastenkuren: Regelmäßige Fastenkuren oder intermittierendes Fasten können entzündungshemmend wirken.59
Nahrungsergänzungsmittel
Zusätzlich empfehlen wir die Einnahme von Vitamin D und Omega-3:
- Vitamin D: Hat immunmodulierende Eigenschaften und kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.56
- Omega-3: wirkt entzündungshemmend und verbessert die Gehirn- und Nervenfunktion. Es kann kognitive Funktionen unterstützen, Entzündungen im Gehirn reduzieren und neurodegenerative Erkrankungen verlangsamen.57,58
Durch die Kombination von gezieltem Training, gesunder Ernährung und einem bewussten Lebensstil kannst du deine Gesundheit und Lebensqualität bei MS deutlich verbessern. Sprich mit deinem Physiotherapeuten oder deiner Physiotherapeutin, um den besten Behandlungsplan für deine individuellen Bedürfnisse zu erstellen.
FAZIT
Ein umfassender Ansatz zur Behandlung von MS bietet dir die Chance, deine Lebensqualität erheblich zu verbessern! Regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining, eine proteinreiche und entzündungshemmende Ernährung sowie ein gesunder Lebensstil können wichtige Ergebnisse erzielen. Intensive, individuell angepasste Trainingseinheiten stärken nicht nur deine Muskeln, sondern auch dein Immunsystem. Die Einnahme von Vitamin D und Omega-3-Supplementen unterstützt deine Regeneration und fördert die Gesundheit deines Nervensystems. Zudem helfen Stressabbau und guter Schlaf, Schübe zu minimieren und deine allgemeine Belastbarkeit zu erhöhen. Mit diesen Maßnahmen kannst du aktiv dazu beitragen, deine Gesundheit zu verbessern und deine Lebensqualität zu steigern. MS ist nicht heilbar, doch du selbst bist zu einem Großteil mit dafür verantwortlich, wie das Leben mit MS aussieht!
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